Zell- oder Gewebekulturtechniken
Regeneration von Pflanzengewebe auf Nährmedium
- Aus in vitro Zellkulturen werden schnell viele erbgleiche, vollständige Pflanzen regeneriert. Durch Verwendung von Blattachselknospen (Augen) einer Kartoffelknolle gewinnen Züchter und Züchterinnen beispielsweise innerhalb von etwa 10 Monaten 10.000 Knollen.
- Mit der Verschmelzung zweier zellwandloser, "nackter" Pflanzenzellen aus zwei Pflanzenarten (Protoplastenfusion) können genetische Eigenschaften nahe verwandter Arten kombiniert werden. Dies machen sich Züchter und Züchterinnen zunutze, wenn sich die nahe verwandten Arten sonst nur schwer kreuzen lassen.
- Die Gewebekultursysteme nutzen Züchterinnen und Züchter auch, um aus haploidem Pollengewebe der Pflanzen reinerbige (homozygote), diploide Pflanzen zu regenerieren. Damit sparen sie die ansonsten sehr aufwändigen Rückkreuzungsschritte für die Erzeugung homozygoter Pflanzen.
- Zellkulturtechniken werden auch in der Erhaltungszüchtung von vegetativ vermehrten Arten wie der Kartoffel oder der Erdbeere eingesetzt. Diese Arten werden im Freiland häufig von Krankheitserregern befallen. Die Vermehrung über Zellkulturverfahren gewährleistet eine gesunde Nachkommenschaft.