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Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Roggen

Roggen - Secale cereale
Winterroggen, Sommerroggen
Roggen ist eine in den gemäßigten Breiten angebaute Getreideart und wird besonders in Regionen mit Sandböden in Mittel- und Osteuropa angebaut. Roggen hat an der Weltgetreideerzeugung einen Anteil von ca. einem Prozent. Die größten Roggenproduzenten sind Deutschland, Polen und Russland (Stand: 2022). Im Jahr 2024 wurden in Deutschland auf 541.400 Hektar 2,6 Millionen Tonnen Roggen geerntet (vorläufig).

Klassisches Brotgetreide

Roggen ist neben Weizen ein klassisches Brotgetreide. Durch die Kombinationen dieser beiden Getreidearten ist die bekannte und beliebte deutsche Brotvielfalt entstanden. Auch im tierischen Futter ist Roggen ein wichtiger Bestandteil. Roggen findet auch Einsatz als nachwachsender Rohstoff für die Bioethanol- oder Biogaserzeugung. Roggen wird zudem in der Stärkeindustrie und zur Alkoholproduktion (Wodka und Korn) genutzt.

Hybridzüchtung entscheidend

Als strenger Fremdbefruchter erschwerten hetorozygote, heterogenePopulationen in einem stark variierenden Roggenbestand noch im 19. und 20. Jahrhundert die Auslese überlegener Zuchtkandidaten mit besseren Eigenschaften. Erst mit der Einführung der Hybridzüchtung in den 1980er Jahren konnte die Züchtung eine bedeutende Leistungssteigerung erreichen. Die Roggenanbaufläche in Deutschland wird inzwischen größtenteils mit Hybridsorten bestellt. Sie sind anderen Getreidearten auf schwächeren Standorten unter ähnlichen pflanzenbaulichen Bedingungen klar überlegen. Dank innovativer Züchtung können Landwirte in Deutschland auf 40 verschiedene Roggensorten zugreifen.

Zukunft: Anpassung an klimatische Änderungen

Die heutigen Züchtungsziele konzentrieren sich auf die Optimierung der Ertragsleistungen und die Anpassung von Sorten an die sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen. Züchter arbeiten weiterhin daran, die Eigenschaften von Roggen für die Weiterverarbeitung zu verbessern. Moderne Züchtungsmethoden helfen, das Erbgut von Roggen und die Wechselwirkungen von Genen mit der Umwelt besser zu verstehen und damit die Züchtungsprozesse zu beschleunigen und weiteren Züchtungsfortschritt zu erreichen.

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