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Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Futterpflanzen: Futterleguminosen und Futtergräser

Rotklee

Futterleguminosen - Leguminosae

(Erbsen, Ackerbohnen, Lupinearten, Luzerne, Klee, ...)
Die Leguminosen (Hülsenfrüchte) sind eine der artenreichsten Pflanzenfamilien. Zu den Hülsenfrüchten gehören u. a. Erbse, Ackerbohne, Lupine, Luzerne, Klee, Wicke und Sojabohne. Mit rund 75.000 Hektar im Jahr 2019 zählt die Futtererbse gefolgt von der Ackerbohne mit 50.000 Hektar, der Sojabohne mit 28.000 Hektar und der Lupine mit rund 21.000 Hektar Anbaufläche zu den bedeutendsten Körnerleguminosen in Deutschland.

Heimischer Eiweißlieferant

Leguminosen können im Gegensatz zu anderen Pflanzenarten aktiv den Luftstickstoff aufnehmen und in organische Verbindungen (essenzielle Aminosäuren) umwandeln. Dafür gehen sie eine Symbiose mit im Boden vorkommenden Knöllchenbakterien ein. Durch die Fixierung und Umwandlung von Stickstoff sind Leguminosen besonders eiweißreich. Das macht sie wertvoll für die tierische Ernährung. Auch in der Fruchtfolge haben Körnerleguminosen wichtige Vorteile. Sie erhalten die Leistungsfähigkeit der Böden, ermöglichen Einsparung von mineralischem Stickstoff und erhöhen die Qualität der Folgefrucht.
Erbse

Standfestigkeit und Qualität

Wegen hoher Bitterstoffgehalte waren die Lupinen früher für die tierische Ernährung zunächst unbrauchbar. Durch züchterische Bearbeitung ist es 1934 gelungen, die erste bitterstoffarme Lupinensorte für den Anbau zuzulassen. Dank des züchterischen Fortschritts konnten bei der Blauen Lupinen Toleranzen gegenüber der samenübertragbaren Welkekrankheit und bei Erbsen sowie Ackerbohnen Toleranzen gegen Ascochyta, Fusarium und Rost geschaffen werden. Die verbesserte Standfestigkeit machen die Pflanzen zudem weniger anfällig gegen Ernteausfälle.

Schutz der Böden bei Witterungsextremen

Die Vorteile der Leguminosen für Umwelt und sich ändernde Klimabedingungen sind enorm. Futterleguminosen lassen die Böden weniger anfällig gegenüber den prognostizierten Witterungsextremen werden. Zudem helfen sie, den Bedarf an eiweißhaltigen Futtermitteln aus heimischer Produktion zu decken. Züchter setzen verstärkt auf diese Vorteile. Die Verbesserung von Resistenzen und Stresstoleranzen wird auch in Zukunft die Arbeit der Züchter bestimmen.
Studie zu Züchtungserfolgen bei Ackerbohne, Futtererbse und Lupine und künftigen Herausforderungen

Weidelgras

Futtergräser - Gramineae

(Weidelgräser, Schwingel, Lieschgras, Goldhafer, ...)
Futtergräser werden als Frischfuttersilage oder Heu genutzt und sind neben heimischen Getreide- und Leguminosenarten für die Tierfütterung bedeutend. In manchen Produktionssystemen spielt die extensivere Weidehaltung zunehmend eine Rolle. Als wichtiges Produktionsmittel unterliegen Futtergräser einer ständigen Selektion und Züchtung. Für nahezu jeden Standort gibt es an die regionalen Besonderheiten angepasste Sortenmischungen. Mit 5 Millionen Hektar beträgt der Anteil des Dauergrünlands an der landwirtschaftlichen Nutzfläche rund 30 Prozent.

Züchtungserfolge Futtergräser

Verschiedenste Faktoren wie die hohen technischen Anforderungen an den Gräseranbau zur Samenvermehrung und die komplizierte analytische Bestimmung von Qualitätsmerkmalen in den verschiedenen Aufwuchsstadien gestalten die Gräserzüchtung besonders schwierig. Eins der wertbestimmenden Merkmale für die Qualität von Futtergräsern ist der Trockenmasseertrag. Vergleicht man die heutigen Gräsersortimente mit denen von vor 50 Jahren wird der Fortschritt durch züchterische Bearbeitung deutlich: Der Trockenmasseertrag von Deutschem Weidelgras konnte beispielsweise von 85 dt/ha in 1965 binnen 50 Jahren um 40 Prozent auf 120 dt/ha Trockenmasse gesteigert werden. Auch Welsches Weidelgras profitierte von der züchterischen Bearbeitung und erreichte im gleichen Zeitraum Ertragszunahmen von 140 dt/ha auf 190 dt/ha Trockenmasse.

Futtergräser in der Zukunft

Die züchterische Bearbeitung von Futtergräsern wird sich auch in Zukunft daran orientieren die Trockenmasseerträge weiter zu steigern, die Zusammensetzung wichtiger Inhaltsstoffe  zu optimieren und die Einzelleistung der Grassorten im Mischbestand zu verbessern. 
 

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