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Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Strategien und Technologien für die Landwirtschaft von morgen

BDP-Mitgliederversammlung diskutiert über Klimaszenarien und Implikationen für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung

Einbeck, 24.4.2024. In seiner 79. Mitgliederversammlung beleuchtete der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) die Voraussetzungen für eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme. „Das Innovationssystem Pflanze muss vorangebracht werden“, forderte Stephanie Franck, Vorsitzende des BDP. „Kohärent aufeinander abgestimmte gesetzliche Regulierungen spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie den Rahmen für die Entwicklung, Nutzung und den Schutz von Innovationen setzen“, führte Franck weiter aus.
Innovationen aus der Pflanzenzüchtung brauchen adäquate Schutzrechtssysteme
Zu Beginn der Veranstaltung ging Stephanie Franck auf die Themen ein, die die Saatgutbranche aktuell in Atem halten. Neue Pflanzensorten für Landwirtschaft und Gartenbau seien ein fundamentaler Baustein für nachhaltige Anbausysteme. Um vielfältige Innovationen in Form von verbesserten, widerstandsfähigen Pflanzen entwickeln zu können, müssten die Pflanzenzüchter und Pflanzenzüchterinnen ungehindert auf genetisches Material zugreifen können. „Biologisches Material, das auch natürlich entstehen könnte, darf nicht patentierbar sein. Gleichzeitig muss der Sortenschutz auch mit der konsequenten Umsetzung der Nachbauregelung weiter gestärkt werden“, formulierte Franck eine Kernforderung des BDP. Zentrale Themen seien darüber hinaus der Zugang zu vielfältigen Methoden sowie eine langfristig angelegte Forschungsförderung.
Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung gemeinsam für einen klimaresilienten Pflanzenbau
In seinem Impulsvortrag thematisierte Dr. Holger Hennies, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands e. V., die verschiedenen Rollen der Landwirtschaft in Bezug auf die Klimakrise. „Wir müssen gemeinsam Lösungen für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft suchen“, sprach Hennies die BDP-Mitglieder direkt an. Die Landwirtschaft sei massiv vom Klimawandel betroffen. Die Pflanzenzüchtung könne beispielsweise mit hitzeresistenten oder wassereffizienten Pflanzensorten einen wichtigen Beitrag leisten. Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, müsse auch die Züchtungsleistung angemessen entlohnt werden.
Landwirtschaft im Klimawandel: Herausforderungen und Lösungsansätze
Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), betrachtete in seinem Beitrag verschiedene Klimaszenarien und zeigte auf, welche Auswirkungen diese auf die Landwirtschaft haben könnten. "In Zukunft wird vor allem die klimawandel-bedingte Zunahme von extremen Wetter-Ereignissen die Landwirtschaft vor Herausforderungen stellen. Dafür müssen Anpassungsstrategien entwickelt werden", so Lotze-Campen. Er sprach ebenfalls über mögliche Anpassungsstrategien. Die Sortenzüchtung böte eine Möglichkeit, die klimabedingten Produktionsrisiken in der Landwirtschaft zu senken.
Wie gelingt die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme?
Dr. Burkhard Schmied, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), hob die zentrale Bedeutung der Pflanzenzüchtung bei der Bewältigung der Klimakrise hervor. „Am Ursprung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette liefert die Pflanzenzüchtung mit der Entwicklung resilienter Pflanzen die Grundlage, um die Landwirtschaft gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen“, sagte Schmied. Das BMEL unterstütze die überwiegend mittelständische Pflanzenzüchtung in Deutschland im Rahmen von Forschungsprogrammen daher jährlich mit 90 Millionen Euro, um Biodiversität und Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten und auszubauen. Eine nachhaltige Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme erfordere systematische Lösungsstrategien und keine isolierte Problembetrachtung einzelner Sektoren.
Abschließend debattierten Stephanie Franck, Dr. Holger Hennies, Prof. Hermann Lotze-Campen und Dr. Burkhard Schmied unter dem Titel „Klimakrise und die Implikationen für Landwirtschaft und Pflanzenzüchtung: Haben wir unsere Hausaufgaben gemacht?“ über den aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.
Über 200 Vertreterinnen und Vertreter von Züchtung, Politik, Wissenschaft und Medien nahmen vor Ort an der BDP-Mitgliederversammlung in Einbeck teil. Der Livestream auf dem BDP-Youtube-Kanal LebensbasisPflanze ermöglichte allen, die nicht vor Ort dabei sein konnten, den Vorträgen trotzdem zu folgen.
Kontakt:
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP)
Elisa Lausus
Referentin Kommunikation
Kaufmannstraße 71-73, 53115 Bonn
Tel.: 0228 98581-286, Fax: -19
E-Mail: elisa.lausus@bdp-online.de
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