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Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Gerste

Gerste - Hordeum vulgare
(2-zeilige, mehrzeilige Gerste)
Nach Weizen, Mais und Reis ist Gerste flächenmäßig die bedeutendste Kulturart in der Welt. Wie beim Weizen wird zwischen Winter- und Sommergerste unterschieden. Die Sommergerste wird im Frühjahr gesät und reift in weniger als 100 Tagen. Wintergerste war 2019 mit 72,2 Dezitonnen pro Hektar ertragreicher als Sommergerste, die 51,2 Dezitonnen pro Hektar Kornertrag erzielte. Die Anbaufläche in Deutschland lag 2019 bei 1.708.800 Hektar und die Erntemenge bei 11,6 Millionen Tonnen.

Rohstoff für Futter und Bier

Wegen guter Futtereigenschaften wird Gerste überwiegend als Futtermittel eingesetzt. Für die menschliche Ernährung dient sie vor allem als Braugerste zur Bierproduktion. Außerdem wird sie in der Backwarenindustrie und in der Spirituosenindustrie verwendet sowie zu Frühstückscerealien, Grützen oder Graupen verarbeitet.

Züchtungserfolge und Sortenvielfalt

In den 1970er Jahren hatte sich in Deutschland und den europäischen Nachbarländern der für die Gerste bedrohliche Gelbmosaikvirus weit verbreitet. Diese Krankheit gefährdete den Gerstenanbau in vielen Gebieten Europas. Nur durch die Züchtung resistenter und besonders widerstandsfähiger Gerstensorten konnte der Anbau in den Befallsgebieten aufrechterhalten werden. Ein weiterer wichtiger Züchtungsfortschritt waren Gerstensorten mit unterschiedlichen Kornreifezeitpunkten. Dies ermöglicht die Ernte über einen längeren Zeitraum und mindert so die Wetterabhängikeit und Ernterisiken. Landwirte konnten im Jahr 2019 auf 70 Sommergersten- und 126 Wintergerstensorten mit unterschiedlichen Eigenschaften zugreifen und entsprechend der betrieblichen Anbau- und Verwertungsziele auswählen.

Hohe Erträge und Virusresistenz im Blick

Der Einsatz von molekularen Markern beschleunigt den Züchtungsprozess enorm. Die Gerstenzüchter nutzen den biotechnologischen Fortschritts, um die Züchtungsziele bei Gerste, nämlich Ertragssteigerung und -sicherheit sowie verbesserte Virusresistenz durch die zunehmenden Kenntnisse der Erbanlagen, weiter voranzutreiben.

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