Obwohl in Europa für den kommerziellen Anbau genehmigt, hat Deutschland den Anbau des gentechnisch veränderten (gv) Mais MON810 verboten. Obwohl die angeführten Sicherheitsbedenken bereits von mehreren Gremien zurückgewiesen wurden (siehe hier *) weigert sich das Bundeslandwirtschaftsministerium, das Verbot wieder aufzuheben. MON810 (auch Bt-Mais genannt) ist ein gentechnisch veränderter Mais, der infolge eines neu eingeführten Gens in seinen Zellen ein bestimmtes Protein bildet. Das Gen stammt aus dem natürlich vorkommenden Bodenbakterium Bacillus thuringiensis. Durch das Bt-Protein schützt sich Bt-Mais gegen die Larven des Maiszünslers, einen in Europa verbreiteten Maisschädling. Der Anbau von gv-Pflanzen ist in Deutschland durch das Gentechnikgesetz und die Regeln der guten fachlichen Praxis geregelt. Das Gesetz finden Sie hier.Auch wenn kaum gv-Pflanzen für den Anbau in Deutschland und Europa kommerziell angebaut werden können, sind gentechnisch veränderte Pflanzen allgegenwärtig. Denn schon heute sind zahlreiche gv-Pflanzen für den Import und die Verwertung als Lebens- und Futtermittel zugelassen (siehe hier) und haben einen festen Platz in der Lebensmittelproduktion eingenommen.
Feldzerstörungen gefährden den Forschungsstandort Deutschland
Um das Verhalten neuer Pflanzen in der Umwelt überprüfen zu können ist es notwendig, sie auch tatsächlich auf begrenzten Flächen im Freiland anzubauen. Eine kleine Gruppe radikaler Gentechnikgegner hat es sich jedoch zum Ziel gemacht, jegliche Freilandforschung mit gv-Pflanzen zu stören und zu verhindern. Neben persönlichen Diffamierungen verletzen sie Eigentumsrechte von Landwirten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in dem sie die gv-Pflanzen zerstören und die Versuchsfelder für eine weitere Bewirtschaftung unbrauchbar machen. Die Beschränkung der Forschungsfreiheit wird dabei genauso billigend in Kauf genommen wie die Verhinderung neuer Erkenntnisse zur Biosicherheit von gv-Pflanzen.Die Zahl der Feldzerstörungen hat seit 2001 kontinuierlich zugenommen und erreichte seinen Höhepunkt in 2008 (Details hier (PDF, 110,21 KB) ). Durch z.T. wochenlange Feldbesetzungen und persönlichen Druck auf führende Wissenschaftler wurden zusätzlich diverse Hochschulen und Forschungseinrichtungen zur Aufgabe von Versuchsanstellungen gezwungen. Die Folgen für den Forschungsstandort Deutschland sind schon jetzt nicht mehr berechenbar. Die Zahl der Feldzerstörungen hat seit 2008 wieder abgenommen, was jedoch keine Entspannung bedeutet. Ganz im Gegenteil: durch die Übergriffe der Gentechnikgegner ist die Anzahl an Freisetzungsversuchen die überhaupt noch durchgeführt werden, dramatisch gesunken. Wurden in 2007 noch 30 Versuche durchgeführt waren es in 2011 nur noch 15, von denen dann 8 zerstört wurden. Lesen Sie den Appell der Versuchsansteller zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freilandversuche in Deutschland (hier (PDF, 125,25 KB)).