Seit dem ersten kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen in 1996 nimmt dieser weltweit stetig zu. Im Jahr 2011 betrug die mit gv-Pflanzen bestellte Ackerfläche weltweit bereits mehr als 160 Millionen Hektar (Details hier*). Den Großteil der Anbaufläche machen vor allem gv-Soja, gv-Mais, gv-Baumwolle und gv-Raps aus. Seit 2008 werden auch herbizidtolerante Zuckerrüben auf großen Teilen der Rübenanbaufläche (ca. 95%) in den USA und Kanada angebaut. 16,9 Millionen Landwirte in 29 Ländern setzen bereits auf die neue Technologie. Auf kleineren Flächen werden zusätzlich gv-Papayas, gv-Zucchini, gv-Luzerne angebaut. Weltweit finden darüber hinaus unzählige Freisetzungsversuche v.a. mit regional bedeutenden Fruchtarten statt. Durch gentechnische Veränderungen schützen sich die Pflanzen selbst gegen Schädlinge oder erlauben ein erleichtertes Unkrautmanagement.
Grüne Gentechnik in Europa ausgebremst
Gemessen an der globalen Entwicklung sind die in Europa mit gv-Pflanzen bewirtschafteten Flächen gering. Bisher ist für den kommerziellen Anbau in der EU nur ein gentechnisch veränderter Mais (Bt-Mais MON 810) und eine gv-Kartoffelsorte (Amflora) genehmigt. Hauptanbauland für Bt-Mais ist Spanien: In Regionen mit starkem Zünslerbefall hat er sich dort fast flächendeckend durchgesetzt. 2011 wurde Bt-Mais auf knapp 115.000 Hektar angebaut, was etwa einem Fünftel der gesamten spanischen Maisanbaufläche entspricht. Neben Spanien wurde Bt-Mais noch in Tschechien, Portugal, Polen, der Slowakei und Rumänien angebaut. Frankreich und Deutschland, in denen bis 2007 ebenfalls auf bis zu 22.000 Hektar MON810 angebaut wurde, haben den Anbau verboten. Die gentechnisch veränderte Kartoffelsorte Amflora ist ausschließlich für die industrielle Verwertung gedacht und wird nur in geringem Umfang in Schweden angebaut. In Deutschland findet ein Anbau nach massiven Protesten und Übergriffen nur noch auf einer sehr kleinen Fläche statt.