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Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V.

Pflanzen und Insekten im Fokus

GFPi-Mitgliederversammlung widmet sich Forschungsfeld mit hoher Relevanz für Anbau und Züchtung

Bonn, 7.11.2024. Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) kamen Experten und Expertinnen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über die aktuellen und künftigen Forschungsfragen im Bereich der Pflanzenzüchtung zu debattieren. „Die Politik kann uns Pflanzenzüchterinnen und -züchter mit Forschungsausschreibungen unterstützen, damit die Züchtungsforschung technologisch vorangetrieben und der landwirtschaftliche Sektor durch klimaangepasste Pflanzensorten langfristig gestärkt wird“, formulierte Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFPi, die Forderung der Branche. Als positives Beispiel sei die vom BMBF veröffentlichte Förderrichtlinie „Moderne Züchtungsforschung für klima- und standortangepasste Nutzpflanzen von morgen“ hervorzuheben.
Pflanzenzüchtungsforschung steht vor akuten Herausforderungen
„Wir sehen akuten Handlungsbedarf im Bereich der Insektenforschung“, erläuterte von Rhade den thematischen Schwerpunkt der GFPi-Mitgliederversammlung. Bei der Eindämmung der durch Insekten verursachten Schäden in der Landwirtschaft gewinnen tolerante Pflanzensorten, auch aufgrund der abnehmende Verfügbarkeit wirksamer Beizmittel, zunehmend an Bedeutung. Es gelte darüber hinaus, Forschungsfelder wie die datenbasierte Pflanzenzüchtung und die Erschließung pflanzenbasierter Proteinquellen zu stärken. Grundlegend wichtig sei zudem der Zugang zu einem breiten Portfolio an Züchtungsmethoden und genetische Ressourcen.
Expertendiskussion beleuchtet Forschungsbedarf aus allen Blickwinkeln
Die Impulse von Prof. Dr. Sara Leonhardt, TU München, Prof. Dr. Jürgen Gross, Julius Kühn-Institut, Dr. Steffen Rietz, NPZ Innovation GmbH, und Dr. Kerstin Krüger, KWS SAAT SE & Co. KGaA, ermöglichten es den Anwesenden, das Thema Insektenforschung und -management sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch vor dem Hintergrund der züchterischen Praxis zu betrachten. In der abschließenden Podiumsdiskussion über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Insekten wurde deutlich, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Pflanzenzüchtung ist.Insgesamt nahmen über 200 Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft an der GFPi-Jahrestagung in Bonn teil.
Über die Vortragenden
Prof. Dr. Sara Leonhardt
leitet die Professur für Pflanze-Insekten Interaktionen an der TUM. Schwerpunkte ihrer Forschung sind chemische und ökologische Mechanismen der Pflanzen-Insekten-Interaktionen. Ihre Forschung kombiniert dabei ökologische Methoden mit klassischen physiologischen und verhaltensbiologischen Ansätzen und moderner chemischer Analytik.
Prof. Dr. Jürgen Gross leitet das Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau des Julius Kühn-Instituts in Dossenheim. Er untersucht die Interaktion von Schadorganismen mit ihren Wirtspflanzen und natürlichen Gegenspielern. Dabei liegt neben den heimischen Schaderregern und ihren Vektorinsekten das Augenmerk zunehmend auf neuen nach Europa eingeschleppten Arten, die als Nutznießer des Klimawandels ansässig werden.
Dr. Kerstin Krüger leitet bei KWS SAAT SE & Co. KGaA die Abteilung Phytopathologie und befasst sich schwerpunktmäßig mit Insektenschädlingen von Nutzpflanzen. Arbeitsschwerpunkte bilden Untersuchungen zur Übertragung von Pflanzenkrankheiten durch Insekten sowie die Entwicklung biologischer und integrierter Bekämpfungsmethoden, die Eingang in die Züchtung insektentoleranter Sorten finden.
Dr. Steffen Rietz von der NPZ Innovation GmbH ist für phytopathologische Untersuchungen zur Resistenzentwicklung bei Raps verantwortlich. Er ist an mehreren Forschungsprojekten der GFPi zu tierischen Schaderregern, teilweise als Züchtungskoordinator, beteiligt.

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