
Forschung braucht Kontinuität – GFPi ruft zu langfristiger Strategie auf
„Die GFPi setzt Impulse und begleitet Forschung, die wirkt, weil sie vernetzt denkt – von der Grundlagenarbeit bis zur Anwendung“, erklärte von Rhade. „Unsere Aufgabe ist es, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einen Tisch zu bringen. Nur wenn diese Bereiche miteinander sprechen und gemeinsam handeln, entsteht ein Innovationssystem, das trägt.“
Im Zentrum der diesjährigen Tagung standen aktuelle Herausforderungen der Pflanzenzüchtung und die Weiterentwicklung zentraler Forschungsfelder, darunter der Umgang mit pflanzengenetischer Vielfalt, die Nutzung von Datenmengen sowie der Schutz von Nutzpflanzen gegenüber Schadinsekten.
Ministerialdirigent Albert Wulff vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat betonte, dass gezielte Züchtungsforschung und eine stärkere öffentliche Förderung entscheidend seien, um große Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes zu meistern. Zugleich skizzierte er, wie die Bundesregierung die Pflanzen- und Züchtungsforschung künftig strategisch ausrichten will. Ziel sei es, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit vielfältiger Kulturarten und Sorten entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu stärken – damit sich die Landwirtschaft im Ackerbau resilienter aufstellen kann.
Die GFPi-Jahrestagung 2025 verdeutlichte einmal mehr, dass Pflanzenforschung keine Randaufgabe ist, sondern Grundlage für Ernährungssicherheit, Biodiversität und Klimaanpassung. Wissenschaftlicher Fortschritt in Züchtung und Datenanalyse entscheidet darüber, wie resilient unsere Agrarsysteme künftig sein werden.
Nach langjährigem Engagement im Vorstand und in verschiedenen Gremien der GFPi schieden Dr. Heike Köhler (Syngenta) und Dr. Dieter Stelling (DSV) aus dem GFPi-Vorstand aus. Die GFPi bedankt sich bei beiden für ihr außerordentliches Engagement für die Pflanzenzüchtung und die Gemeinschaftsforschung. Die Mitgliederversammlung wählte Dr. Gunther Stiewe (Solana Research GmbH) als neues Mitglied in den Vorstand der GFPi.
Neu in den wissenschaftlichen Beirat der GFPi wählte die Mitgliederversammlung Dr. Vanessa Prigge (SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG). Das Gremium vertritt die Wissenschaft und die Mitgliedsunternehmen und berät den GFPi-Vorstand zu neuen Forschungsfeldern und in strategischen Fragen.
Zur Jahrestagung wurde der GFPi-Geschäftsbericht 2025 (PDF, 3,95 MB) veröffentlicht.
Die GFPi e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit etwa 60 zumeist klein- und mittelständischen Mitgliedern. Sie kommen aus den Bereichen der Pflanzenzüchtung bzw. aus Unternehmen, die sich mit Pflanzen oder pflanzlichen Produkten sowie Dienstleistungen mit Bezug zu Pflanzen entlang der gesamten landwirtschaftlich- und gartenbaulich-basierten Wertschöpfungskette befassen. Die GFPi stimuliert Innovation in der Pflanzenzüchtung, indem sie die Interessen ihrer Mitglieder in Bezug auf die Pflanzenforschung bündelt, vorwettbewerbliche Forschungsaktivi¬täten fördert und die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis unterstützt.
Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)
Elisa Lausus
Kaufmannstraße 71 - 73, 53115 Bonn
Telefon: 0228-9 85 81-286
E-Mail: gfpi@bdp-online.de
Website: www.gfpi.net
Aktuelle Meldungen
Deutschlands größtes Kartoffelforschungsprojekt gestartet: POMORROW – Potatoes for tomorrow
Weltweit lagern über 82.000 Kartoffel-Akzessionen in Genbanken – ein bislang kaum gehobener Schatz genetischer Vielfalt. „Natürlich ist der Schutz pflanzengenetischer Ressourcen in Genbanken an sich schon sehr wertvoll für nachfolgende Generationen, man weiß ja nie welche Herausforderungen noch zu meistern sind“, sagt Dr. Vanessa Prigge vom Kartoffelzüchtungsunternehmen SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG, Gesamtkoordinatorin des Verbundprojekts. „Doch erst durch die Nutzung in Züchtungsprogrammen entwickeln genetische Ressourcen ihr volles Potenzial als Reservoir nützlicher genetischer Vielfalt, die die Basis der Sortenzüchtung ist.“
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Neue Wege in der Kartoffelzüchtung
Ein zentrales Innovationsfeld des Projekts ist die Anwendung von Genomeditierung mit CRISPR-Technologie. Diese soll gezielt neue Eigenschaften in schwer zugängliche Elitesorten einführen – ohne aufwändige Rückkreuzungen. Ergänzt wird dieser Ansatz durch Vorhersagemodelle (Genomic Prediction), mit denen erstmals auch genetische Information mit nur kleinen Effekten auf die Merkmalsausprägung aus genetischen Ressourcen effizient in die Züchtung neuer Kartoffelsorten einfließen können.
„Mit POMORROW erschließen wir die genetische Vielfalt der Kartoffel systematisch und kombinieren sie mit modernsten Züchtungstechnologien. Damit schaffen wir die Grundlage für robuste, gesunde und ertragreiche Sorten, die den künftigen Anforderungen von Landwirtschaft, Ernährung und Klima gewachsen sind.“
— Prof. Dr. Benjamin Stich, wissenschaftlicher Koordinator POMORROW, Julius-Kühn Institut
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Ein starkes Bündnis aus Wissenschaft und Wirtschaft
Das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) geförderte Projekt vereint Spitzenforschung mit praktischer Züchtungskompetenz. Die Fördersumme in Höhe von rund 4,7 Mio. Euro wird den Projektpartnern im Rahmen des BMFTR-Programms „Moderne Züchtungsforschung für klima- und standortangepasste Nutzpflanzen von morgen“ zur Verfügung gestellt. Angesiedelt ist das Projekt beim Projektträger Jülich. Die Projektdauer beträgt 4 Jahre (05/2025 – 05/2029).
Wissenschaftliche Partner:
- Julius-Kühn-Institut (JKI)Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK)
- Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen, Universität Münster (IBBP)
- Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPIMP)
- Institut für Pflanzenschutz, Hochschule Geisenheim University (HGU)
- SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG
- Europlant Innovation GmbH & Co. KG
- Norika GmbH
- Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)
Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)
Dr. Sarah Lange
Kaufmannstraße 71 - 73, 53115 Bonn
Telefon: 0228-9 85 81-64
E-Mail: gfpi@bdp-online.de
Website: www.gfpi.net
Bild 1: Die in der deutschen Genbank eingelagerten Kartoffelakzessionen, hier zur Vermehrung im Gewächshaus beim IPK in Groß Lüsewitz angebaut, beeindrucken durch ihre Vielfalt – und liefern bestenfalls im Projekt POMORROW die entscheidenden genetischen Varianten, um zukünftige Kartoffelsorten noch klimaresilienter und leistungsfähiger zu machen. Foto: GFPi.


Forschung für insektentolerante Pflanzensorten
Die Besucherinnen und Besucher können sich am Messestand insbesondere über den Rapsglanzkäfer und die Schilf-Glasflügelzikade informieren. Die GFPi beteiligt sich in diesem Jahr erstmalig am Schülerprogramm der Messe Berlin.
Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) ist ein gemeinnütziger Verein mit ca. 60 zumeist klein- und mittelständischen Mitgliedern. Sie kommen aus den Bereichen der Pflanzenzüchtung bzw. aus Unternehmen, die sich mit Pflanzen oder pflanzlichen Produkten sowie Dienstleistungen mit Bezug zu Pflanzen entlang der gesamten landwirtschaftlich- und gartenbaulich-basierten Wertschöpfungskette befassen. Die GFPi stimuliert Innovation in der Pflanzenzüchtung, indem sie die Interessen ihrer Mitglieder in Bezug auf die Pflanzenforschung bündelt, vorwettbewerbliche Forschungsaktivitäten fördert und die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis unterstützt.
Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)
Elisa Lausus
Kaufmannstraße 71 - 73, 53115 Bonn
Telefon: 0228-9 85 81-286, auf der Grünen Woche mobil: 0173-2927718
E-Mail: gfpi@bdp-online.de
Website: www.gfpi.net
Pflanzen und Insekten im Fokus
Forschung für insektentolerante Pflanzensorten
Die Pflanzenzüchtungsforschung leistet einen essenziellen Beitrag, die Agrarsysteme der Zukunft zu gestalten. „Als Plattform für vorwettbewerbliche Gemeinschaftsforschung und als Impulsgeberin für innovative Forschungsthemen trägt die GFPi maßgeblich zur Erhaltung des Züchtungsfortschritts bei. Nur durch langfristig angelegte Forschungsprogramme und den Transfer der Ergebnisse in die Züchtungspraxis kann die Entwicklung angepasster Pflanzensorten weiterhin gewährleistet werden“, so Lütke Entrup weiter.