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Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V.

Pflanze im Fokus künftiger Agrar- und Ernährungssysteme

Züchtende und Forschende diskutieren Wege zur nachhaltigen Landwirtschaft und pflanzenbasierten Ernährung
Bonn, 10.11.2023. Mit rund 180 Teilnehmenden beleuchtete die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) am 9.11.2023 im Rahmen ihrer öffentlichen Mitgliederversammlung die zentrale Rolle der Pflanze im Transformationsprozess der Agrar- und Ernährungssysteme. Deutlich wurde, dass Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenschonung ein nachhaltiges Umdenken in der Wirtschafts- und Ernährungsweise erfordern. „Notwendige Veränderungen können nur über eine kohärente Innovationspolitik und interdisziplinäre Netzwerke langfristig erzielt werden. Für die Pflanzenzüchtung und die Züchtungsforschung bedeutet dies konkret, weitere Partner in der Wertschöpfungskette, der Ernährungsforschung sowie der Lebensmitteltechnologie und -wirtschaft zu erschließen und mit ihnen an gemeinsamen Fragestellungen zu arbeiten“, betonte der GFPi-Vorsitzende Wolf von Rhade. Gleichzeitig unterstrich er die Notwendigkeit einer langfristigen Forschungsförderung, um die im Rahmen des Green Deals und der Farm-to-Fork-Strategie gesetzten Ziele umzusetzen.
Plädoyer für Wiederentdeckung guter landwirtschaftlicher Praxis
Benjamin Subei von der Boston Consulting Group stellte aus einer aktuellen, zusammen mit dem NABU erstellten Studie Potenziale der regenerativen Landwirtschaft vor. Hohe Investitionsrenditen für die land- und ernährungswirtschaftliche Wertschöpfungskette und die Gesellschaft stehen aus seiner Sicht der notwendigen klugen Umsetzung inklusive einer passgenauen Unterstützung für die beteiligten Partner gegenüber. Anstehende Änderungen bei der Pflanzenproduktion und Implikationen für die Pflanzenzüchtung sieht er vor allem im Bereich des Leguminosenanbaus für eine erweiterte Fruchtfolge, der erhöhten biologischen Fixierung von Stickstoff sowie der agronomischen Anforderungen in regenerativen Pflanzenbausystemen.
Landwirtschaft braucht vielfältige Innovationen
In den Mittelpunkt seiner Visionen für die Landwirtschaft der Zukunft in Deutschland stellte Prof. Urs Niggli vom Institut für Agrarökologie die Wirkung solcher Innovationen, die sowohl Produktivität als auch die Nachhaltigkeit verbessern können. Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft beschreibt er als wichtige Treiber, um den chemischen Pflanzenschutz zu reduzieren und die Artenvielfalt zu befördern. Traditionelles Wissen und bäuerliches Unternehmertum hält er für Schlüsselfaktoren auf dem Weg zu produktiven Landwirtschaftssystemen, die natürliche Ressourcen wie Boden, Wasser, Luft und Biodiversität nutzen, ohne sie zu verbrauchen.
Alternative Proteinquellen für die menschliche Ernährung
Die Herausforderungen pflanzenbasierter Ernährung skizzierte Dr. Kerstin Pasch vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik e. V. (DIL). Sie erläuterte aktuelle Nutzungsrichtungen und zukünftige Trends für verschiedene Pflanzenarten. Dabei zeigte sie den vielschichtigen Forschungsbedarf auf, der im Bereich der einzelnen Kulturarten besteht. Die an die Sorten gestellten Anforderungen können nur durch gezielte Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung und eine enge Kooperation mit der Pflanzenzüchtungsbranche erfüllt werden.
Veränderungen im GFPi-Vorstand
Im Rahmen der GFPi-Jahrestagung wurde Dr. Hagen Duenbostel (KWS SAAT SE & Co. KGaA) aus dem Vorstand verabschiedet. Die Mitgliederversammlung wählte Harold Verstegen (KWS SAAT SE & Co. KGaA) neu in den Vorstand. Als Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden Dr. Justus Böhm (Böhm Agar GmbH & Co. KG), Dr. Heike Köhler (Syngenta Seeds GmbH), Dr. Gunhild Leckband (Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG), Dr. Dieter Stelling (Deutsche Saatveredelung AG) und Wolf von Rhade (Nordsaat Saatzuchtgesellschaft mbH). Weiteres ständiges Mitglied des GFPi-Vorstandes und stellvertretende Vorsitzende ist Stephanie Franck in ihrer Funktion als Vorsitzende des Bundesverbands Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP).

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