GFPi-Jahrestagung am 6./7. November 2024
Zur Jahrestagung der GFPi am 6. und 7. November ist der Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht worden. Das diesjährige Schwerpunktthema Insektenforschung wird von Prof. Dr. Jürgen Gross (Julius Kühn-Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau in Dossenheim) in einem Übersichtsartikel „Insektenforschung im Kontext von Biodiversitätskrise, Klimawandel und globalisiertem Handel“ vorgestellt. Im Fazit ist festzustellen, dass angesichts der ständigen Einschleppung neuer Schädlinge, des Klimawandels, und der zurückgehenden Verfügbarkeit von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln besonders der Züchtungsforschung, der praktischen Züchtung und des integrierten Pflanzenschutzes wichtige Funktionen zukommen. Es bestehen große Herausforderungen in der Grundlagenforschung (Diagnose neuer Pathogene, Untersuchungen zur Physiologie der Pflanzen sowie zur Ökologie und Biologie der Schädlinge) und in der Angewandten Forschung im Bereich Züchtungsforschung (Screeningverfahren, Charakterisierung genetischer Ressourcen, Übertragung von Resistenzgenen) und im integrierten Pflanzenschutz.Weitere Schwerpunkte sind die Vorstellung des neu gewählten wissenschaftlichen Beirates der GFPi, der Blick auf ein erfolgreiches Projekt CD SEED zur Stärkung des äthiopischen Saatgutsektors, sowie der Perspektiven der Pan-Genom-Forschung als neues Züchtungwerkzeug. Im zweiten Teil werden laufende Projekte der Gemeinschaftsforschung vorgestellt. Der Bericht ist online verfügbar oder kann in der Geschäftsstelle angefordert werden.
Pflanzen und Insekten im Fokus
GFPi-Mitgliederversammlung widmet sich Forschungsfeld mit hoher Relevanz für Anbau und ZüchtungBonn, 7.11.2024. Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) kamen Experten und Expertinnen aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über die aktuellen und künftigen Forschungsfragen im Bereich der Pflanzenzüchtung zu debattieren. „Die Politik kann uns Pflanzenzüchterinnen und -züchter mit Forschungsausschreibungen unterstützen, damit die Züchtungsforschung technologisch vorangetrieben und der landwirtschaftliche Sektor durch klimaangepasste Pflanzensorten langfristig gestärkt wird“, formulierte Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFPi, die Forderung der Branche. Als positives Beispiel sei die vom BMBF veröffentlichte Förderrichtlinie „Moderne Züchtungsforschung für klima- und standortangepasste Nutzpflanzen von morgen“ hervorzuheben.Pflanzenzüchtungsforschung steht vor akuten Herausforderungen
„Wir sehen akuten Handlungsbedarf im Bereich der Insektenforschung“, erläuterte von Rhade den thematischen Schwerpunkt der GFPi-Mitgliederversammlung. Bei der Eindämmung der durch Insekten verursachten Schäden in der Landwirtschaft gewinnen tolerante Pflanzensorten, auch aufgrund der abnehmende Verfügbarkeit wirksamer Beizmittel, zunehmend an Bedeutung. Es gelte darüber hinaus, Forschungsfelder wie die datenbasierte Pflanzenzüchtung und die Erschließung pflanzenbasierter Proteinquellen zu stärken. Grundlegend wichtig sei zudem der Zugang zu einem breiten Portfolio an Züchtungsmethoden und genetische Ressourcen.Expertendiskussion beleuchtet Forschungsbedarf aus allen Blickwinkeln
Die Impulse von Prof. Dr. Sara Leonhardt, TU München, Prof. Dr. Jürgen Gross, Julius Kühn-Institut, Dr. Steffen Rietz, NPZ Innovation GmbH, und Dr. Kerstin Krüger, KWS SAAT SE & Co. KGaA, ermöglichten es den Anwesenden, das Thema Insektenforschung und -management sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive als auch vor dem Hintergrund der züchterischen Praxis zu betrachten. In der abschließenden Podiumsdiskussion über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Insekten wurde deutlich, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der Pflanzenzüchtung ist.Insgesamt nahmen über 200 Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft an der GFPi-Jahrestagung in Bonn teil.Prof. Dr. Sara Leonhardt leitet die Professur für Pflanze-Insekten Interaktionen an der TUM. Schwerpunkte ihrer Forschung sind chemische und ökologische Mechanismen der Pflanzen-Insekten-Interaktionen. Ihre Forschung kombiniert dabei ökologische Methoden mit klassischen physiologischen und verhaltensbiologischen Ansätzen und moderner chemischer Analytik.Prof. Dr. Jürgen Gross leitet das Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau des Julius Kühn-Instituts in Dossenheim. Er untersucht die Interaktion von Schadorganismen mit ihren Wirtspflanzen und natürlichen Gegenspielern. Dabei liegt neben den heimischen Schaderregern und ihren Vektorinsekten das Augenmerk zunehmend auf neuen nach Europa eingeschleppten Arten, die als Nutznießer des Klimawandels ansässig werden.Dr. Kerstin Krüger leitet bei KWS SAAT SE & Co. KGaA die Abteilung Phytopathologie und befasst sich schwerpunktmäßig mit Insektenschädlingen von Nutzpflanzen. Arbeitsschwerpunkte bilden Untersuchungen zur Übertragung von Pflanzenkrankheiten durch Insekten sowie die Entwicklung biologischer und integrierter Bekämpfungsmethoden, die Eingang in die Züchtung insektentoleranter Sorten finden.Dr. Steffen Rietz von der NPZ Innovation GmbH ist für phytopathologische Untersuchungen zur Resistenzentwicklung bei Raps verantwortlich. Er ist an mehreren Forschungsprojekten der GFPi zu tierischen Schaderregern, teilweise als Züchtungskoordinator, beteiligt.Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation (GFPi) e. V.Die GFPi e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit etwa 60 zumeist klein- und mittelständischen Mitgliedern. Sie kommen aus den Bereichen der Pflanzenzüchtung bzw. aus Unternehmen, die sich mit Pflanzen oder pflanzlichen Produkten sowie Dienstleistungen mit Bezug zu Pflanzen entlang der gesamten landwirtschaftlich- und gartenbaulich-basierten Wertschöpfungskette befassen. Die GFPi stimuliert Innovation in der Pflanzenzüchtung, indem sie die Interessen ihrer Mitglieder in Bezug auf die Pflanzenforschung bündelt, vorwettbewerbliche Forschungsaktivitäten fördert und die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis unterstützt.Kontakt:
Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)
Elisa Lausus
Kaufmannstraße 71 - 73, 53115 Bonn
Telefon: 0228-9 85 81-286
E-Mail: gfpi@bdp-online.de
Website: www.gfpi.net
13.-15. Oktober 2024
Euroseeds Kongress in Kopenhagen
Vom 13.-15. Oktober fand der diesjährige Euroseeds Kongress in Kopenhagen statt. Neben den vielen Saatguthändlern die ihre Kontrakte für das kommende Jahr aushandeln, bietet der Kongress immer auch einen guten und aktuellen Einblick in die Themen, die die Pflanzenzüchter auf europäischer wie auch nationaler Ebene politisch und fachlich beschäftigen. Darüber hinaus werden viele europäische Forschungs- und Innovationsprojekte vorgestellt an denen häufig Unternehmen aus der Branche direkt beteiligt sind. Die Bandbreite der Themen reicht von der Stärkung der Leguminosenzüchtung bis hin zu Suche von Nachweismethoden von NGTs.
23. Oktober 2024
Meet & Breed
Am 23.10.2024 hat die Online-Karriere-Veranstaltung Meet & Breed stattgefunden!
21. - 27. September 2024
3rd International Wheat Congress, Perth, Australia
Der Internationale Weizenkongress in Australien war mit über 900 Teilnehmenden aus über 50 Ländern sehr gut besucht. Namhafte Weizenforschende und zahlreiche junge Forschende haben in Workshops und Vorträgen die neusten Entwicklungen in der weltweiten Weizenforschung vorgestellt. Die Schwerpunktthemen waren Genomik, genetische Diversität, Züchtungsmethoden, abiotischer und biotischer Stress, Agronomie und Qualität. Hinzu fanden am ersten Tag der Konferenz zahlreiche Workshops zu den genannten Themenfeldern sowie Multi-Omics, Genbank-Genomik, neue Technologien, Phänotypisierung komplexer Merkmale und Hybridzüchtung statt.
3./4. September 2024
Forum Beta-Sol
Was die Zuckerrüben- und Kartoffelfachwelt bewegt – spannende Einblicke beim 2. Forum Beta-Sol in WormsWie groß die Bedrohung des Zuckerrüben- und Kartoffelanbaus durch die Schilf-Glasflügelzikade ist, zeigte die rege Beteiligung am 2. Beta-Sol-Forum in Worms. Auf Einladung des Verbands Hessisch-Pfälzischer Zuckerrübenanbauer e.V. kamen mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Landwirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen, um sich über neue Erkenntnisse aus der Forschung zu informieren und gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren. Wissenschaftler nutzten den Rahmen, um erste Ergebnisse aus verschiedenen Projekten vorzustellen, die unter anderem von der Gemeinschaft für Pflanzenzinnovation e.V. (GFPi) koordiniert werden:• Prof. Jürgen Groß, JKI Dossenheim, stellt Ergebnisse aus dem GFPi-Verbundprojekt PentaResist vor. Im Mittelpunkt des Verbundprojektes stehen die Erforschung der chemischen Ökologie des Insekts sowie Untersuchungen zur genetischen Toleranz der Zuckerrübe.• Weitere Wissenslücken sollen im Verbundprojekt SBRInf geschlossen werden, das von Prof. Michael Kube, Universität Hohenheim, vorgestellt wurde. Es werden Grundlagen über die Genotypen der Zikaden und Details über den Infektionsverlauf erforscht. Außerdem sollen durch Transkriptomanalysen Gene identifiziert werden, die bei der Züchtung toleranter/resistenter Sorten hilfreich sein önnen.Ein großes Dankeschön an die OrganisatorInnen für die gelungene Veranstaltung, bei der wir viele Impulse für die weitere Erforschung des Schaderregerkomplexes und die Züchtung widerstandsfähiger Sorten gewonnen haben.
15./16. Juli 2024
Projekttreffen BreedFides in Bonn
Am 15. und 16. Juli fand auf Einladung der GFPi ein Treffen der direkt involvierten Partner des GFPi-Gemeinschaftsforschungsprojekte „BreedFides“ (BreedFides) im Haus der Pflanzenzüchtung in Bonn statt. Im Verlauf des Treffens konnten die neusten Entwicklungen im Projekt diskutiert werden. Ein Schwerpunkt des Treffens lag auf dem Thema „Datenkurration“. So konnten den Teilnehmenden anhand von Praxisbeispielen vermittelt werden, welche Herausforderungen das Zusammenfügen von Datensätzen aus verschiedenen Quellen in der Praxis mit sich bringt.
5. - 7. Juli 2024
Brüsseler Agrarnetzwerk Agricolos auf Exkursion
im Freistaat Thüringen
Das Brüsseler Agrarnetzwerk Agricolos war am ersten Juliwochenende zu Besuch in Thüringen. Neben Forschungsschwerpunkten im Gartenbau und der Forstwirtschaft gab es Einblicke und Diskussionen rund um aktuelle Herausforderungen in der Ausbildung im Gartenbau, der regionalen Fleischverarbeitung, von Lebensmittel-Logistikzentren sowie der Landwirtschaft im Allgemeinen. Die jährlich stattfindende Exkursion in eine deutschsprachige Region bietet jedes Mal eine sehr gute Gelegenheit mit Ämtern, Unternehmen und Landwirten vor Ort in den direkten Dialog zu EU-Themen zu treten. Ein herzlicher Dank gilt S. Bermig von der Vertretung des Freistaats Thüringen bei der EU für die exzellente Organisation.
25./26. Juni 2024
GFPi-Sommertagung Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen
Am 25. und 26. Juni 2024 fand die gemeinsame Sommertagung „Innovationen in der Pflanzenzüchtung - Grüne Proteine auf dem Vormarsch“ der GPZ-Arbeitsgruppen Öl- und Proteinpflanzen und Ertrags- und Stressphysiologie in Zusammenarbeit mit der Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen der GFPi in Rostock und Groß Lüsewitz statt. 62 Forschende und Züchtende aus Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich, um aktuelle Forschungsfragen der Öl- und Eiweißpflanzen zu diskutieren und sich über den Stand von laufenden Verbundforschungsprojekten auszutauschen.Entsprechend dem Titel lag der Schwerpunkt der Vorträge auf verschiedenen Leguminosen. Es wurden Vorträge über die Verwendung von Sojaprotein in der menschlichen Ernährung, den Züchtungsfortschritt bei der gelben Lupine und die Etablierung von Genome Editing-Methoden bei Lupine und Ackerbohne gehalten. Die letzte Session war der Stressphysiologie gewidmet und beinhaltete auch Vorträge über den Einfluss der P-Düngung auf die Biomasse und Wurzelarchitektur bei Luzerne und über die Transpirationsdynamik unter Trockenstress bei Winterweizen.Eine Exkursion zum JKI-Versuchsfeld Groß Lüsewitz rundete die Tagung ab. Hier wurden zahlreiche Forschungsprojekte des JKI zu Öl- und Eiweißpflanzen (Ackerbohne, Gelbe, Blaue und Weiße Lupine, Sojabohne, Raps) vorgestellt und diskutiert
17./18. Juni 2024
GFPi im "Community Advisory Board" von FAIRagro
Die GFPi wurde eingeladen, sich im Community Advisory Board (CAB) des NFDI-Konsortiums „FAIRagro“ zu engagieren und ist nun mit einem Vertreter der GFPi-Geschäftsstelle in diesem Gremium vertreten. Die Kurzbeschreibung des Konsortiums von fairagro.net lautet: „Das FAIRagro Konsortium mit mehr als 25 Partnern baut ein FAIRes (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable) Forschungsdatenmanagement für die Community der Agrosystemforschung auf. Wir entwickeln die passenden Werkzeuge und Workflows und schaffen damit die Grundlage für eine nachhaltige Pflanzenproduktion - jetzt und in Zukunft“. Über das CAB wird die GFPi künftig einen noch direkteren Einblick in die Arbeiten des NFDI-Konsortiums erhalten, kann die Bedürfnisse der kommerziellen Pflanzenzüchtung einbringen und die eigenen Arbeiten im BreedFides-Projekt mit FAIRagro harmonisieren. Weitere Infos können der Website FAIRagro entnommen werden.
13./14. Juni 2024
Euroseeds Committee Research Policy and Projects visit to Boreal
Das diesjährige physische Treffen des Euroseeds Committee Research Policy and Projects fand am Stammsitz von Boreal Plant Breeding Ltd. in Finnland statt. Auf Einladung des langjährigen aktiven Committee-Mitglieds Merja Veteläinen, Director Plant Breeding, konnten die vielfältigen Züchtungsaktivitäten im Gewächshaus und auf einem Feldversuch besichtigt werden. Das finnische Unternehmen hat Züchtungsaktivitäten an 12 Kulturarten und bedient damit etwa 65% des heimischen Marktes.
6./7. Juni 2024
Sommertagung der GFPi Abteilung Getreide
In diesem Jahr haben sich die Mitglieder der GFPi Abteilung Getreide am Julius Kühn Institut in Groß Lüsewitz getroffen, um sich über aktuelle Forschungsfragen und den Stand von Gemeinschaftsforschungsprojekten auszutauschen. Eine Besichtigung der Versuchsfelder des JKI gemeinsam mit Professor Benjamin Stich, der seit einem Jahr Leiter des Instituts für Züchtung an landwirtschaftlichen Kulturen ist, gab viele interessante Einblicke in Projekte zu Hafer, Weizen, Gerste, Triticale und Roggen für die mehr als 25 ExpertInnen aus Züchtung und Forschung zu:
Verbesserung der pflanzeneigenen Abwehr gegen Krankheitserreger wie Fusarien, Gelbrost oder Flugbrand
Erhöhung der Proteingehalte
Verbesserung der Trockenresistenz
Optimierung der Nährstoffaufnahme durch Beeinflussung des Wurzelwachstums
31. Mai 2024
Wissenschaftliche Beirat der GFPi besuchte Ende Mai das Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL)
Der Wissenschaftliche Beirat der GFPi besuchte Ende Mai das Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V. (DIL) in Quakenbrück. Ziel war es, sich vor Ort über die aktuelle Forschung und Entwicklung zur Verarbeitung pflanzenbasierter Lebens- und Futtermitteln zu informieren und Einblicke in die neuesten Verarbeitungstechnologien zu erhalten. Das DIL ist ein wichtiger Partner in der Wertschöpfungskette und entwickelt und bewertet Technologien und Verfahren für eine nachhaltige und kreislauforientierte Lebens- und Futtermittelproduktion. Vorgestellt und diskutiert wurden Kooperationsprojekte mit überwiegend mittelständischen Lebensmittelherstellern zur Proteinverwertung und -optimierung von Lupinen, Hanf und Rapsschrot. In einem zukunftsorientierten F&E-Ansatz wird die Proteingewinnung aus Gräsern untersucht. DIL und GFPi sehen Schnittstellen zwischen Züchtungsforschung und Lebensmitteltechnologie. Im nächsten Schritt soll der Dialog in einer Arbeitsgruppe des Wissenschaftlichen Beirats mit dem DIL fortgesetzt werden.
16./17. Mai 2024
Sommertagung der GFPi Abteilung Pflanzeninnovation
Vom 16. bis 17. Mai veranstaltete die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPI) die alle zwei Jahre stattfindende Sommertagung der Abteilung Pflanzeninnovation am IPK in Gatersleben. Mit rund 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Züchtungsunternehmen war die Tagung gut besucht. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema Datenökosysteme. Die Vorstellung von Infrastrukturprogrammen sowie die Diskussion der Potenziale von Big-Data-Ansätzen in der Pflanzenzüchtung rundeten das Thema ab und sorgten für interessante Impulse. Unter anderem stellten sich Konsortien nationaler Förderinitiativen wie Daten-Treuhandmodelle und Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) vor. Am zweiten Tag haben sich das IPK und die Genbank vorgestellt und einen Überblick über ihre Forschungsarbeiten und zukünftigen Ziele gegeben. Das anschließenden Besichtigungsprogramm bot Gelegenheit neue Technologien kennen zu lernen und mit einzelnen Arbeitsgruppen ins Gespräch zu kommen.
29./30. April 2024
GFPi Sommertagung der Abteilung Futterpflanzen 2024
Verschiedene Wildkräuter zur Aufwertung zu multifunktionalen Grünlandstandorten
Am 29. und 30. April fand in Göttingen die GFPi-Sommersitzung der Abteilung Futterpflanzen statt. 18 Forschende und Züchtende aus Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich, um aktuelle Forschungsfragen der Grünlandnutzung und des Feldfutterbaus zu diskutieren und sich über den Stand von laufenden Verbundforschungsprojekten auszutauschen.
Im Mittelpunkt des Treffens stand das multifunktionale Grünland, das als Weide oder im Futterbau dem Landwirt stabile Erträge sichert, die Tiergesundheit und das Tierwohl fördert und als ökologisch wichtige Fläche Lebensraum oder Nahrungsquelle für Arthropoden und kleine Chordatiere bietet. Durch die Aufwertung von Grünland mit spezifischen Wildkräutern können diese Flächen als Nutzflächen erhalten und vor allem vorhandene Ökosystemleistungen gesichert und verloren gegangene Potenziale wiederhergestellt werden.“
Spitzwegerich (Plantago lanceolata) kann eine wichtige Rolle in zukunftsfähigem Grünland spielen. seine Fähigkeit, Trockenperioden gut zu überstehen, macht ihn zum idealen Kandidaten für die Herausforderungen des Klimawandels
Prüfung der Feldtauglichkeit verschiedener Wildkräuter
proWeizen Konferenz 16. und 17. April am JKI in Quedlinburg
Die Forschungs- und Züchtungsallianz proWeizen ist seit 2012 die Plattform und erste Anlaufstelle wenn es um Weizenforschung und Weizenzüchtung in Deutschland geht.
proWeizen koordiniert Forschungsprojekte mit den Schwerpunkten Resistenzzüchtung, Zuchtmethodik, Nutzbarmachung pflanzengenetischer Ressourcen, Verbesserung der Backqualität und Anwendung von Priming Techniken. Bei der aktuellen Konferenz tauschten sich knapp 100 ExpertInnen über aktuelle Entwicklungen in ihren Fachgebieten aus.
GPZ-Jahrestagung 2024 „Accelerating Crop Genetic Gain“
Die Veranstaltung fand vom 19. bis 21. März 2024 an der Hochschule Geisenheim University statt und wurde vom Institut für Pflanzenzüchtung (Prof. Dr. Kai Voss-Fels) organisiert. Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Pflanzenzüchtung waren vor Ort. Der Teilnehmerkreis war international mit einem starken Schwerpunkt auf australischen Teilnehmenden, was auf die Vernetzung durch das gleichnamige Graduiertenkolleg "Accelerating Crop Genetic Gain" zurückzuführen ist.
Im Mittelpunkt der Tagung standen aktuelle Forschungsergebnisse zur Nutzung genetischer Variation für die Verbesserung von Kulturpflanzen. In vier Sessions wurden 33 Vorträge gehalten, darunter 9 hochkarätige Keynote-Speaker, die beeindruckende Ergebnisse präsentierten.Schwerpunkte der Vorträge
- Neue Züchtungstechnologien
- Genomik und Bioinformatik
- Krankheits- und Schädlingsresistenz
- Ertragssteigerung und Qualitätsverbesserung
- Nachhaltige Pflanzenzüchtung
GFPI sponsort "Elevator Pitch" beim Plant 2030 Statusseminar 2024
Sarah Lange (GFPi) überreicht gemeinsam mit Alexander Graf (Die Blattmacher) den Scheck an die Gewinnerinnen des Elevator Pitch.
Vom 06.03.2024 bis zum 08.03.2024 fand das BMBF Plant 2030 Statusseminar in Potsdam in Präsenz statt. Die jährlich im Namen der BMBF ausgerichtete Veranstaltung dient dem Austausch der durch das BMBF im Bereich Pflanzenforschung geförderten Projekte.
Ein etablierter Bestandteil der Veranstaltung ist der sogenannte „Elevator Pitch“, in dem Doktoranden und Doktorandinnen sowie Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen die Gelegenheit bekommen, ihr Forschungsthema dem Publikum innerhalb von 2 Minuten (der Dauer einer Aufzugfahrt – Elevator Pitch) zu erläutern. Die Zuschauenden wählen im Anschluss an alle Pitches ihre jeweiligen zwei favorisierten Vorträge. Die GFPi unterstützt das Format mit 2 x 500,- € Preisgeld für die Top Zwei.
Grüne Woche Berlin vom 19. - 24. Januar 2024
Die GFPi auf der Grünen Woche in BerlinDie Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) hat auf der Grünen Woche 2024 in Berlin das Thema „Forschung für insektentolerante Pflanzensorten – Pflanzenzüchter schaffen Vielfalt“ vorgestellt. Insektentolerante Nutzpflanzen werden für Landwirtschaft und Gartenbau zunehmend wichtiger. Dieses Thema stand in diesem Jahr im Fokus des GFPi-Messestandes.Die durch Insekten hervorgerufenen Schäden an Kulturpflanzen führen zu erheblichen Ertragsverlusten in der Landwirtschaft. In einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Verbundprojekt mit der GFPi werden Resistenz-/Toleranzeigenschaften von Raps gegenüber dem Rapsglanzkäfer identifiziert werden.Aktuell geht eine starke Bedrohung von der Schilf-Glasflügelzikade aus, die sich in den vergangenen Jahren im Süden Deutschlands verbreitet hat und den wirtschaftlichen Anbau von Zuckerrüben und Kartoffeln mit Ertragseinbußen von bis zu 50 % stark gefährdet. Betroffene Landwirte aus den Befallsgebieten berichten, dass sie dringend Lösungen brauchen, um den Anbau überhaupt weiterführen zu können. Daher muss die Grundlagenforschung sowie angewandte Projekte schnellstens auf den Weg gebracht werden, um Abwehrstrategien zu entwickeln und die Grundlagen zur Züchtung toleranter Sorten zu schaffen.Die GFPi hat sich zum Züchtungsziel Insektentoleranz, das in der Vergangenheit sicher mit chemischen Pflanzenschutzmitteln kontrolliert werden konnten, mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Verbänden sowie Ministerien und Projektträgen ausgetauscht und die Intensivierung von Forschung auf dem Gebiet der Agrarentomologie und Pflanzenzüchtung eingefordert.
GFPi sponsert "Elevator Pitch" beim Plant 2030 Statusseminar
Dr. Steffen Kawelke (GFPi) überreicht gemeinsam mit Dr. Hanna Berger (Die Blattmacher) den Scheck an die Gewinnerinnen des Elevator Pitch.
Vom 20.03.2023 bis zum 22.03.2023 fand nach Corona erstmalig wieder das BMBF Plant 2030 Statusseminar in Potsdam in Präsenz statt. Die jährlich im Namen der BMBF ausgerichtete Veranstaltung dient dem Austausch der durch das BMBF im Bereich Pflanzenforschung geförderten Projekte.
Ein etablierter Bestandteil der Veranstaltung ist der sogenannte „Elevator Pitch“, in dem Doktoranden und Doktorandinnen sowie Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen die Gelegenheit bekommen, ihr Forschungsthema dem Publikum innerhalb von 2 Minuten (der Dauer einer Aufzugfahrt – Elevator Pitch) zu erläutern. Die Zuschauenden wählen im Anschluss an alle Pitches ihre jeweiligen drei favorisierten Vorträge. Die GFPi unterstützt das Format mit 3 x 500,- € Preisgeld für die Top Drei.
CD SEED: Synergien nutzen
Wie die äthiopischen Gersten- und Ackerbohnenzüchter und -züchterinnen voneinander lernen
Von:
Dr. Peer Wilde, GIZ
und
Apl. Prof. Dr. Bettina Haussmann, KWS Saat SEDr. Peer Wilde studierte Agrarwissenschaften an der Universität Bonn. 1987 wurde er an der Universität Stuttgart-Hohenheim promoviert, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landessaatzuchtanstalt über mehrere Jahre tätig war. Von 1988 bis 2017 leitete er das Hybridroggen-Züchtungsprogramm der KWS Lochow GmbH. Seit 2017 ist er als Senior Breeding Advisor für verschiedene Aufgabengebiete, unter diesen das CD-Seed Projekt, tätig. © Julia Lormis
Apl. Prof. Dr. Bettina Haussmann studierte, promovierte und habilitierte an der Universität Hohenheim im Fachgebiet Pflanzenzüchtung. Mit Züchtungsforschung bei Sorghum und Perlhirse verbrachte sie 2 Jahre in Kenia, 4 Jahre in Mali und 6 Jahre in Niger. Seit 2011 arbeitet sie als West Afrika Kontaktwissenschaftlerin für die McKnight Stiftung und seit 2013 begleitet sie zusätzlich die KWS Capacity Development Initiativen in Peru und Äthiopien. Das BMEL, KWS SAAT SE und GFPi fördern in Zusammenarbeit mit der GIZ die Entwicklung des Saatgutsektors in Äthiopien. Partner auf äthiopischer Seite sind das Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) und seine regionalen Partnerinstitute, die Züchtungsprogramme bei Gerste und Ackerbohnen betreiben. Deren Kooperation wird geleitet von der Idee, Erfahrungen wechselseitig zu nutzen und Synergien herbeizuführen.Organisationsentwicklung: In beiden Gruppen gilt es, eine neue Organisationskultur zu entwickeln. Diese soll sich an den gemeinsam erarbeiteten Produktkonzepten und an den biologischen Besonderheiten der bearbeiteten Kultur orientieren. Das ist neu für Menschen und Institutionen, die gewöhnt sind, eher in föderalen bzw. regionalen Strukturen zu denken.Teilen von technischen Ressourcen und Digitalisierung: Aufgrund der unterschiedlichen Erntezeitpunkte von Gerste und Ackerbohnen können Erntemaschinen gemeinsam genutzt werden. Dadurch lässt sich die Schlagkraft für beide Programme deutlich erhöhen. Spektraldaten aus der ebenfalls gemeinsam genutzten Nah-Infrarot Spektroskopie (NIRS) werden in beiden Arbeitsgruppen für die Vorhersage von Qualitätseigenschaften genutzt. Digitalisierung z. B. über gemeinsam genutzte ‚handhelds‘ sorgt dafür, dass Daten fehlerarm erfasst und bei der Zentrale schnell für die statistischen Analysen bereitgestellt werden.Diskussion von Züchtungskonzepten: Die Anpassung an die in Äthiopien weit verbreiteten sauren Böden stellt für beide Kulturen ein züchterisches Problem dar. In beiden Arten finden sich Genotypen, die unterschiedlich empfindlich auf saure Böden reagieren. Wie sich die daraus resultierenden Genotyp x Umwelt-Interaktionen in robusten Züchtungskonzepten widerspiegeln, wird zwischen den Arbeitsgruppen intensiv diskutiert.Innovation sichert Anschlussfähigkeit an die internationale Wissenschaftsgemeinde: Eine Innovation für beide Programme ist die Entwicklung und Anwendung von ‚phenomic prediction‘. Naturgemäß sind die Merkmale bei Gerste und Ackerbohnen sehr unterschiedlich, die biometrischen Grundlagen dafür sind aber nah miteinander verwandt. So können beide Programme voneinander lernen und gemeinsame Trainingsressourcen nutzen.Die GFPi unterstützt diese Prozesse, indem Juniorbreeder aus Äthiopien während mehrmonatiger Praktika bei GFPi-Mitgliedsunternehmen die praktische Durchführung von Züchtungsprogrammen kennen lernen können. Dafür sei hier herzlich gedankt.
CD SEED: Reisebericht Frühjahr 2022
Von: Dr. Peer Wilde, Senior Breeding Advisor GIZDr. Peer Wilde studierte Agrarwissenschaften an der Universität Bonn. 1987 wurde er an der Universität Stuttgart-Hohenheim promoviert, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landessaatzuchtanstalt über mehrere Jahre tätig war. Von 1988 bis 2017 leitete er das Hybridroggen-Züchtungsprogramm der KWS Lochow GmbH. Seit 2017 ist er als Senior Breeding Advisor für verschiedene Aufgabengebiete, unter diesen das CD-Seed Projekt, tätig. Krise als äthiopische Normalität
Nach Corona und dem immer noch schwelenden Tigray-Konflikt im Norden des Landes wird Äthiopien eines der Länder sein, die mit den höheren Nahrungsmittelpreisen in Folge des Ukraine-Krieges eine weitere schwere Krise zu bewältigen haben werden.Ungeachtet dessen gehört es zur äthiopischen Normalität, das Gersten- und Ackerbohnen-Zuchtprogramm weiter zu betreiben. Während seines Besuches im April 2022 konnte Dr. Peer Wilde, als Senior Breeding Advisor für KWS und GFPi mit der zuchtmethodischen Beratung beauftragt, die Kreuzungsarbeiten auf der Zuchtstation Holetta besichtigen. In den Wertprüfungen 2021 konnten die Gerstenzüchter und -züchterinnen mit vielversprechenden Kandidaten Zuchtfortschritt demonstrieren. Die Ackerbohnenzüchter und -züchterinnen stellen gerade ihr Zuchtprogramm auf eine Zykluslänge von nur 4 Jahren um. Beide Arbeitsgruppen kooperieren mit dem Ziel, „phenomic prediction“ als eine kostengünstige und anschlussfähige Alternative zu „genomic prediction“ zu implementieren.Auch in diesem Jahr stellen GFPi-Mitgliedsunternehmen Praktikumsplätze für äthiopische Züchterinnen und Züchter bereit und unterstützen damit BMEL und GIZ bei der Projektdurchführung. Dafür und für die vielfältige, fachliche Unterstützung sei hier ein herzliches Dankeschön übermittelt.Kreuzungsarbeiten im Speisegerstenprogramm
Zuchtmethodische Diskussion der Ackerbohnenzüchter und -züchterinnen im Isolierhaus
Data Science für die Pflanzenzüchtung 4.0
Die Pflanzenzüchtung orientiert sich seit jeher an den Bedürfnissen der Landwirtschaft. Die aktuellen Herausforderungen durch den Klimawandel und gesellschaftliche Anforderungen wie der Schutz von Insekten, Biodiversität, Boden und Grundwasser an die landwirtschaftliche Praxis wirken sich daher direkt auf die Züchtungsziele aus. Die Nutzung großer Datenmengen (Data Science) in der Pflanzenzüchtung birgt immenses Potenzial für die effiziente Umsetzung dieser Züchtungsziele zur Entwicklung standortangepasster und resilienter Sorten.Neue Ansätze für die prädiktive ZüchtungDurch das Zusammenführen großer Datenströme aus vielfältigen Quellen kann das virtuelle Abbild einer Pflanze in Form eines Modells geschaffen werden, das alle Informationen über ihre Eigenschaften enthält. Die Interaktionen der Leistungsfaktoren Genotyp, Umwelt und Management könnten mithilfe dieses Modells erstmals detailliert analysiert werden. In prädiktiven Züchtungsansätzen könnten dadurch verbesserte Leistungsvorhersagengetroffen und die optimalen Genotypen ausgewählt werden.Das GFPi-Strategiepapier (PDF, 16,09 MB) zeigt auf, welches Potenzial Data Science für die Pflanzenzüchtung 4.0 birgt und wie die Nutzung großer Datenmengen dazu beitragen kann, standortangepasste und resiliente Pflanzensorten für eine nachhaltigere Landwirtschaft effizienter zu entwickeln.Die deutschen Pflanzenzüchter und Pflanzenforscher haben ihre Vision, den notwendigen Forschungsbedarf und die Ansatzpunkte zur Etablierung von Data Science für die Pflanzenzüchtung in dieser Publikation festgehalten.
Das Bodenbiom - Die Verbindung zwischen Boden und Pflanzen
Der Boden ist unsere wichtigste Grundlage für den Anbau von Nutzpflanzen. Von dort nehmen die Pflanzenwurzeln Wasser und mineralische Nährstoffe auf. Die Wurzeln tragen gleichzeitig zur Lockerung und Belüftung des Bodens sowie zum Humusaufbau bei. Die Forschung hat neue Erkenntnisse zur schützenden Wirkung und Erschließung von Bodennährstoffen durch aus dem Boden stammende, Pflanzen-assoziierte mikrobielle Lebensgemeinschaften gewonnen. Dieses Wissen soll nun auf Kulturpflanzen übertragen werden. Es gilt, mögliche Ansatzpunkte in der Pflanzenzüchtung zu identifizieren, um ertragsstabilere, effizientere Nutzpflanzen zu entwickeln, die von den Wechselwirkungen mit diesen mikrobiellen Lebensgemeinschaften profitieren. Die Umsetzung dieser Forschungsergebnisse in die praktische Pflanzenzüchtung erfordert eine kontinuierliche, langfristig angelegte Forschungsförderung.Das GFPi-Positionspapier (PDF, 408,89 KB) gibt einen Überblick über den Status Quo der Forschung zu Interaktionen zwischen dem Mikrobiom und den Pflanzenwurzeln. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Pflanze-Boden-Rückkopplung für die zukünftige Landwirtschaft beleuchtet.
CD Seed: Training zur Datenanalyse für Gerstenzüchter des EIAR
Im Rahmen des Verbundprojekts CD Seed fand von Februar bis März 2021 in Addis Abeba ein Workshop für die Gerstenzüchter des Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) statt. Die Teilnehmer konnten in dem von Yohannes Fekadu (PhD-Student an der Uni Gießen) durchgeführten Training ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Software Programm R vertiefen. Sie analysierten die Daten der Gerstenversuche von 2020. Ziel dabei war es, vielversprechende Kreuzungen zu identifizieren und aufbauend auf diesen Erkenntnissen neue Feldversuche zu planen.
Der Wissensaustausch zwischen deutschen und äthiopischen Züchtern ist ein wesentlicher Bestandteil des Verbundprojekts, das gemeinsam von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der KWS Saat SE & Co. KGaA und der GFPi durchgeführt wird. Das Projekt wird im Rahmen des Programms Supporting Sustainable Agricultural Production (SSAP) durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.Kreuzungsversuche Gerste 2020
Kulturartenvielfalt - Pflanzenzüchterische Ansätze für die Landwirtschaft
Bereits heute ermöglicht die Auswahl von Sorten aus einer breiten Palette züchterisch bearbeiteter Kulturarten eine standortangepasste Landwirtschaft. Für einen noch besser an die sich wandelnden Umweltbedingungen angepassten Ackerbau, der zugleich umweltschonend, ressourceneffizient und ertragssicher wirtschaftet, wird die Ergänzung der bereits bestehenden Kulturartenvielfalt um neue oder bislang wenig genutzte, „kleine“ Kulturarten ein wichtiges Element sein. Neben der öffentlich getragenen Forschung setzt eine züchterische Bearbeitung solcher Kulturarten eine Nachfragesteigerung in der Landwirtschaft voraus.Das GFPi Positionspapier (PDF, 325,15 KB) gibt einen Überblick über den Status Quo der Nutzung verschiedener Kulturarten im deutschen Ackerbau und zeigt züchterische Möglichkeiten zur Erhöhung der Kulturartenvielfalt auf.
Die GFPi - Forschung im Verbund
Gemeinschaftsforschung ist eine gute Möglichkeit für die Unternehmen der Pflanzenzüchtung, die ersten Schritte zur Bearbeitung relevanter Forschungsfragen gemeinsam zu gehen.
Die GFPi fungiert hierbei als Koordinatorin, gibt wichtige Impulse für neue Forschungsansätze und begleitet den Wissenstransfer in die pflanzenzüchterische Praxis.
Reisebericht zum CD-SEED Frühjahr 2020
Von: Dr. Peer Wilde, Senior Breeding Advisor KWSDr. Peer Wilde studierte Agrarwissenschaften an der Universität Bonn. 1987 wurde er an der Universität Stuttgart-Hohenheim promoviert, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landessaatzuchtanstalt über mehrere Jahre tätig war. Von 1988 bis 2017 leitete er das Hybridroggen-Züchtungsprogramm der KWS Lochow GmbH. Seit 2017 ist er als Senior Breeding Advisor für verschiedene Aufgabengebiete, unter diesen das CD-Seed Projekt, tätig. Begutachtung des KreuzungsquartiersEtwa 400 gezielte Kreuzungen mit vorgeprüften Elternlinien werden in der Frühjahrsgeneration hergestellt. Jede Elternlinie wird mit 3 Aussaatterminen angebaut, um für jede kastrierte Ähre den passenden Pollenspender bereit zu haben.Ausschnitt aus dem Kreuzungsquartier Frühjahrs-Saison 2020
Nach einer langen Odyssee und vielen Verhandlungen mit dem äthiopischen Zoll freuen sich Berhane Lakew, Leiter des EIAR-Gerstenzuchtprogramms, und Peer Wilde, KWS Berater, endlich die beiden von der GFPi finanzierten Wintersteiger-Labordrescher beim GIZ-Zentrum in Addis in Empfang nehmen zu können.
Die beiden Drescher werden in der Frühjahrsgeneration (Februar - Mai 2020) erstmals eingesetzt. In der Hauptsaison (Juni - November 2020) werden sie für die Ernte des Beobachtungsanbaus (ca. 14000 Einzelreihen) und der Leistungsprüfungen (ca. 3000 Parzellen) außerordentlich nützlich sein und die Schlagkraft enorm steigern.Berhane Lakew, Leiter des EIAR-Gerstenzuchtprogramms, und Peer Wilde, KWS Berater, nehmen die beiden von der GFPi finanzierten Wintersteiger-Labordrescher in Empfang.
Bioökonomie beginnt mit Pflanzenzüchtung
22. Januar 2020
Die GFPi auf der Grünen Woche in BerlinDie ersten Tage in Berlin sind bereits vorbei und die GFPi zieht ein positives Zwischenfazit.In der neuen Halle 27 am Stand 199 können sich die Besucher seit dem 17. Januar über die Erfolge in der Pflanzenzüchtungsforschung informieren. Unter dem Motto Mehr aus Weniger steht dieses Jahr die Ressourceneffizienz im Mittelpunkt der GFPi-Präsenz.Neben dem Austausch und der Information können die Messeteilnehmer ebenfalls ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.Noch bis zum 26. Januar ist die Internationale Grüne Woche für Besucher geöffnet.
Aktuelle Pressemitteilung
Pflanzenzüchtungsforschung für ressourceneffiziente Sorten
GFPi auf der Grünen Woche 2020Bonn, 13.01.2020 - Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) wird vom 17. bis 26. Januar 2020 wieder mit einem Messestand an der Internationalen Grünen Woche in Berlin teilnehmen. Unter dem Motto „Nährstoffeffizienz - Züchtung für die Bioökonomie“ informiert die GFPi in Halle 27 am Stand 199 über die Potenziale einer verbesserten Nährstoffeffizienz von Kulturpflanzen für eine umweltschonende und nachhaltige Landwirtschaft.
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Forschungsstrategie Pflanzenzüchtung 4.0
Ressourcenknappheit, Klimawandel, Digitalisierung - unsere Gegenwart ist geprägt von Veränderung! Das Wirtschaftssystem muss vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen hinterfragt und angepasst werden. Die Landwirtschaft ist dabei wie kein anderer Wirtschaftszweig mit den sich wandelnden Umweltbedingungen verknüpft. Die weltweit steigende Nachfrage nach Nahrungsmittel und die Implementierung einer Bioökonomie setzen eine leistungsfähige Pflanzenzüchtung am Anfang von vielfältigen Wertschöpfungsnetzen voraus.Vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender gesellschaftlicher Ansprüche an die landwirtschaftliche Praxis stellt die Forschungsstrategie Pflanzenzüchtung 4.0 einen Weg für die zukünftige Ausrichtung der Pflanzenzüchtungsforschung dar. Im Fokus der Strategie stehen die Biodiversitätsforschung, die funktionelle Genomanalyse, die Genotyp-Umwelt-Management-Interaktion sowie die prädiktive Pflanzenzüchtung.Die Forschungsstrategie zum Download finden Sie hier.Mitgliedsunternehmen der GFPi können das Strategiepapier außerdem in begrenzter Stückzahl über die GFPi-Geschäftsstelle anfordern.
Klöckner besucht Äthiopien
Anfang Oktober besuchte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner begleitet von einer Delegation aus Politik- und Wirtschaftsvertretern das ostafrikanische Land, um sich ein Bild über die Fortschritte des Verbundprojektes CD Seed zu machen. Das BMEL fördert das Projekt seit vielen Jahren.
Vor Ort stand neben der Besichtigung des durch das BMEL finanzierten Kühlraums Besuche des Ethiopian Biodiversity Institutes (EBI), des Ethiopian Institute for Agricultural Research (EIAR) sowie der Versuchsfelder des Gerstenzuchtprogrammes im Rahmen von CD Seed auf der Tagesordnung.
Reisebericht zum CD-SEED 13. - 26. Oktober 2019
Von: Dr. Peer Wilde, Senior Breeding Advisor KWSDr. Peer Wilde studierte Agrarwissenschaften an der Universität Bonn. 1987 wurde er an der Universität Stuttgart-Hohenheim promoviert, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landessaatzuchtanstalt über mehrere Jahre tätig war. Von 1988 bis 2017 leitete er das Hybridroggen-Züchtungsprogramm der KWS Lochow GmbH. Seit 2017 ist er als Senior Breeding Advisor für verschiedene Aufgabengebiete, unter diesen das CD-Seed Projekt, tätig. Während dieses Aufenthalts in Äthiopien standen Treffen mit den Mitarbeitern von CD Seed und dem Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) auf dem Plan. Auch die Forschungsstationen in Bekoji, Kofele, Debre Birhan und Holetta wurden besucht.
CD-Seed - Ein stabiler Saatgutsektor für Äthiopien
Quelle: http://www.upglobal
network.org/ethiopia/
Der ostafrikanische Binnenstaat mit etwa 109 Millionen. Einwohnern ist in vielen Belangen ein typisches Entwicklungsland. Die Armut und Ernährungsunsicherheit sind hoch; ein Großteil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, die mit 37 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt (FAO; World Bank). Gleichzeitig verfügt das Land über gut ausgebildete Nachwuchskräfte in Wissenschaft und Forschung und eine Regierung, die die industrielle Entwicklung des Landes vorantreiben will. Um qualifiziertes Personal im Land zu halten und den Fortschritt zu stärken, müssen Institutionen und Strukturen für eine effiziente Landwirtschaft etabliert werden.Projektbeschreibung
Äthiopien und Deutschland verfolgen das langfristige Ziel, die Verfügbarkeit von pflanzengenetischen Ressourcen (PGR) für Landwirtschaft und Ernährung sicherzustellen. Beide Länder haben sich als Vertragsparteien im Internationalen Vertrag über PGR für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGR) der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von PGR verpflichtet.Als Maßnahme, um die Ziele des ITPGR zu erreichen, haben GFPi, KWS und das BMEL die Projektidee zu CD-Seed entwickelt. Im Fokus des Projektes stehen die Aus- und Fortbildung äthiopischer Pflanzenzüchter und Landwirte sowie die Unterstützung regionaler Züchtungsprogramme. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist es, ein funktionierendes System zu etablieren, das die Versorgung äthiopischer Landwirte mit hochwertigem Saatgut ermöglicht.Die Bereitstellung leistungsfähiger, in Äthiopien gezüchteter Sorten ist eine Maßnahme, die nicht kurzfristig umzusetzen ist. Die Etablierung eines funktionstüchtigen Systems zur Versorgung der äthiopischen Landwirtschaft mit standortangepassten Sorten bedarf einer langfristigen Planung. Die Laufzeit des Projektes wird daher auf 15 Jahre festgelegt, unterteilt in 5 Projektphasen à drei Jahren. Die Schwerpunkte des Projektes sind die Evaluierung und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen, die Stärkung der Züchtung von Weizen und Gerste sowie die Saatgutversorgung im kleinbäuerlichen Bereich.1. Projektphase 2012 - 2014
2012
Das Kooperationsprojekt von GFPi, KWS, BMEL und GIZ startete im Januar 2012. In Äthiopien sind v. a. die Kulturarten Weizen und Gerste von Bedeutung. Zunächst fokussierten sich die Aktivitäten im Projekt also auf diese beiden Getreidearten.Zwischen den Genbanken auf deutscher und äthiopischer Seite wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser Vertrag soll den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Projektpartnern zur Bewertung und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen erleichtern.Dr. Gemedo Dalle, Director, Ethiopian Institute of Biodiversity Conservation (1. v. r.) unterzeichnete gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Dr. Alganesh Tesema (2. v. l.) den Kooperationsvertrag zur länderübergreifenden Zusammenarbeit beider Genbanken.
2013
Handkreuzung im Rahmen einer Schulung in Holetta.
Es wurden verschiedene Schulungen äthiopischer Pflanzenzüchter und Wissenschaftler in Äthiopien durchgeführt. Inhalte waren die Selbstbefruchter-Züchtung, ein Kreuzungstraining an Weizen und Gerste, der Einsatz einer Parzellendrillmaschine sowie eine Schulung im Bereich Bioinformatik, in der die Verwendung des Statistik-Programms R trainiert wurde. Zusätzlich wurden in der äthiopischen Genbank Schulungen zu Erhaltung, Charakterisierung und Evaluierung von PGR durchgeführt.Nutzung einer Parzellendrillmaschine im Rahmen einer Schulung in Kulumsa.
Hochwertiges Saatgut wurde an 230 äthiopische Kleinbauern verteilt. Sie ernteten im Schnitt 10 – 20 % mehr als mit ihrem üblich verwendeten Saatgut. Die erhaltene Menge Saatgut wurde nach der Ernte zurückgegeben und der Überschuss an Nachbarn und kleinbäuerliche Kooperativen verteilt.2014
Kreuzungsarbeiten v. a. an Gerste wurden mit dem Fokus auf Qualität und Krankheitsresistenz durchgeführt. Dazu wurde auch von deutscher Seite zur Verfügung gestelltes Sortenmaterial intensiv genutzt. In diesem Jahr begann die Ausbildung von sechs äthiopischen Trainees in Deutschland an verschiedenen Standorten, um moderne Methoden zum Einsatz der Marker gestützten Selektion, Genbankmanagement und die Doppelhaploid-Technologie zu erlernen.Die Aktivitäten zur Verteilung von Saatgut in 2013 wurden 2014 ausgedehnt. Hochwertiges Saatgut wurde an 700 Landwirte verteilt. Zusätzlich wurden Trainings und Beratungseinheiten zur Erzeugung von Qualitätssaatgut durchgeführt.Die Projektfortschrittskontrolle im Auftrag des BMEL verlief positiv, sodass das BMEL die weitere Förderung bewilligte. Das Projekt CD-Seed wird als Teil der Initiative „Beitrag zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktivität in Äthiopien“ (Supporting Sustainable Agricultural Production – SSAP) fortgeführt. Der Zusammenschluss von drei bisher unabhängigen Teilprojekten zu dieser Initiative ermöglicht eine Bündelung der Kompetenzen in verschiedenen Bereichen.2. Projektphase 2015 – 2017
2015
Das Aus- und Fortbildungskonzept im Rahmen des CD-Seed Projektes wurde weiterhin gut angenommen. Äthiopische Wissenschaftler und Pflanzenzüchter wurden u. a. in den Bereichen Zuchtmethodik, Datenverarbeitung und Feldversuchswesen geschult.Auf der Basis des zu Beginn des Projektes geschlossenen Kooperationsvertrages zwischen der deutschen und äthiopischen Genbank konnten mehr als 7.000 Genbankakzessionen nach Äthiopien repatriiert werden.Die Verteilung von hochwertigem Saatgut an äthiopische Landwirte wurde auf 1.000 Kleinbauern ausgeweitet. Die Ernteerträge lagen im Vergleich zur Verwendung des üblichen Saatgutes bis zu 30 % höher. Durch die sich an die Ernte anschließende Verteilung des überschüssigen Saatgutes an Nachbarn konnten etwa 10.000 Landwirte von dem Anbau des hochwertigen Saatgutes profitieren.2016
Das Schulungskonzept wurde weitergeführt. Äthiopische und deutsche Pflanzenzüchter- und forscher tauschen sich regelmäßig aus und erweitern ihr Wissen z. B. in den Genbanken beider Länder.Neben der Aus- und Weiterbildung der Menschen in der Pflanzenzüchtung ist auch die Ausstattung mit hochwertiger Technik von großer Bedeutung für eine qualitativ hochwertige Pflanzenzüchtung. Im Rahmen des Projektes wurden den Projektpartnern in Äthiopien ein Kjeldahl-Automat sowie ein NIR-Analyse-Gerät bereitgestellt.Die Verteilung von Saatgut an die äthiopischen Landwirte wurde in diesem Jahr das erste Mal an drei Saatgutkooperativen übertragen. Diese verkauften das Saatgut an die Landwirte. Als eine zukünftige Aufgabe wurde die Unterstützung der Saatgutkooperativen bei der fachgerechten Saatgutlagerung, -aufbereitung und -verteilung identifiziert2017
Durch die Finanzierung des Baus einer neuen Kühlkammer wird ein wichtiger Beitrag zur Aufbewahrung, zum Schutz und zur Nutzung von autochthonen Landrassen geleistet.Im Rahmen des Projektes CD-Seed wird der Fokus ab 2017 auf die Züchtung von Gerste als Brau- und Speisegerste gelegt.Anfang des Jahres wurde im Auftrag des BMEL eine Evaluierung des SSAP-Programms durchgeführt. Die Gutachter empfehlen dem BMEL, die Förderung für eine weitere dreijährige Phase fortzusetzen. Neben inhaltlichen Schwerpunkten wird auch empfohlen, die bisher beteiligten Partner in Wissenschaft und Wirtschaft weiter in die Planung und Durchführung der nächsten Förderphase einzubinden.3. Projektphase 2018 – 2020
2018
Mit dem Bau einer Kühlkammer ist das Ethiopian Biodiversity Institute (EBI) erstmals in der Lage die Langzeiteinlagerung der pflanzengenetischen Ressourcen entsprechend dem internationalen Standard bei -20°C zu gewährleisten.Dr. Gemedo, Botschafterin Wagener, Hr. Wacker & Dr. Melesse (von links) bei der Einweihung der Kühlkammer im Ethiopian Biodiversity Institute am 3.7.2018.
Zwei junge Gerstenzüchter des Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) konnten ihre neu erworbenen Kompetenzen im Rahmen mehrmonatiger Praktika in der Sommergerstenzüchtung in Deutschland festigen.In Äthiopien wurde 2018 ein neues Sortenschutzgesetz verabschiedet, das staatliche, aber insbesondere auch kommerzielle Saatgutproduktion stimulieren wird.2019
Im April reiste Dr. Peer Wilde (Senior Breeding Advisor KWS) nach Äthiopien, um dort ein viertägiges Seminar zu Züchtungsmethodik und -management durchzuführen. Lesen Sie im Folgenden seinen Reisebericht.Reisebericht zum CD-SEED Seminar 8-12 April 2019 in Addis und Holetta
Von: Dr. Peer Wilde, Senior Breeding Advisor KWSDr. Peer Wilde studierte Agrarwissenschaften an der Universität Bonn. 1987 wurde er an der Universität Stuttgart-Hohenheim promoviert, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landessaatzuchtanstalt über mehrere Jahre tätig war. Von 1988 bis 2017 leitete er das Hybridroggen-Züchtungsprogramm der KWS Lochow GmbH. Seit 2017 ist er als Senior Breeding Advisor für verschiedene Aufgabengebiete, unter diesen das CD-Seed Projekt, tätig. CD-SEED ist ein von BMEL, der KWS SAAT SE und der GFPi gefördertes Projekt, in dessen Rahmen in Zusammenarbeit mit der GIZ, der Saatgutsektor in Äthiopien weiter aufgebaut werden soll. Ein wichtiges Arbeitsfeld in diesem Projekt ist die Unterstützung des Gerstenzüchtungsprogrammes, das das staatliche Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) betreibt.Rund 8 Stunden dauert der Flug von Frankfurt nach Addis, den man am besten möglichst weitgehend im Schlaf verbringt. Denn gleich nach der Ankunft frühmorgens auf dem Flughafen Addis Bole, kurzer Fahrt ins Hotel und Duschen geht es in die erste Besprechungsrunde im GIZ-Büro. Berhane Lakew, Chef des EIAR-Gerstenzüchterteams, GIZ-Komponenten-Managerin Andrea Rüdiger, ihre Kollegin Rebeka Gebretsadik und ich legen gemeinsam die letzten Details zu unserem nachfolgenden viertägigen Seminar zu Züchtungsmethodik und -management fest.Das Seminar wird auf der Zuchtstation Holetta, rund 40 km nordwestlich von Addis stattfinden. Addis und das umgebende Hochland verfügen zwar über stattliche 1.200 mm Jahresniederschlag, aber in den Monaten Oktober bis Januar ist es trocken. Auch die nachfolgenden Monate der sogenannten Belg-Saison Februar bis Juni verfügen über weniger Wasser. Im Rahmen von CD-SEED wurde daher in Holetta in eine Beregnungsanlage und ein Wasserbassin investiert, mit denen alle Zwischengenerationen des Zuchtprogrammes und erste Saatgutvermehrungen abgesichert werden. Damit sind beste Voraussetzungen gegeben, um die Meher-Saison, die eigentliche Hauptvegetationsperiode von Juni bis November, mit Prüfmaterial zu versorgen, das dann in Form von Einzelpflanzen, Beobachtungsreihen oder Ertragsparzellen angebaut wird.Dr. Wilde (1. v. rechts) und Dr. Rüdiger (3. v. rechts) mit den Teilnehmern des Seminars.
Zu unserem Seminar sind Züchter aus allen wichtigen Stationen des Landes angereist, auf denen Speise- aber auch Braugerste gezüchtet wird. In Äthiopien ist Gerste ein besonders interessantes Getreide, weil es einerseits „das Brot des armen Mannes“ ist, andererseits aber den Kleinbauern mit der Produktion von Braugerste auch ganz neue Möglichkeiten der Wertschöpfung eröffnet.Dr. Rüdiger und Dr. Wilde diskutieren mit den Gerstenzüchtern im Zuchtgarten
Wie bei ordentlichen Züchtern nicht anders zu erwarten, wollten alle natürlich zuerst die Feld-Experimente sehen. Zu besichtigen war u. a. der Durchkreuzungsblock mit allen im Jahr 2018 selektierten Elternlinien, F2-Populationen, die zur F3-Generation fortgesetzt werden und eine große Saatgutproduktion mit äthiopischen Landrassen, die in einem wissenschaftlichen Experiment näher charakterisiert werden.Vorzüglich entwickelte Pflanzen beweisen, dass die äthiopischen Kollegen Zwischengenerationen als Chance für schnelle Züchtungszyklen begreifen und diese auch professionell nutzen.Unter den Züchtern sind etliche „young talents“, die ihr Wissen aus Bachelor- oder Masterstudium erweitern wollen und zu diesem Zweck Vorträge für unser Seminar vorbereitet hatten. So wurden z. B. die Verteilung von 240.000 F3-Einzelpflanzen für die Selektion auf verschiedenen Standorten oder die häufig noch unzureichende Qualität von Leistungsprüfungen in den fortgeschrittenen Generationen intensiv diskutiert.Weitere Vorträge beschrieben das Datenmanagement beginnend bei der Merkmalsaufnahme mit Tablets im Feld bis zum fertigen Analyse-Dokument, das „user-friendly“ dem Züchter vor der neuen Belg-Saison im Januar vorliegen sollte. Die Rekalibration von Qualitätsmerkmalen wie z. B. Protein-, Extrakt- oder Betaglucan-Gehalt für das aus Projektmitteln finanzierte NIRS-Gerät wurde als entscheidend für die Selektion auf diese Merkmale erkannt.Hilfreich waren diese Vorträge nicht zuletzt auch für die Jury, die über die Praktikumsplätze in Deutschland für das Jahr 2019 zu entscheiden hatte. Schließlich konnten drei sehr gute junge Züchter identifiziert werden. Als Projektkoordinator freue ich mich natürlich ganz besonders, dass wir für diese Praktika so qualifizierte Ausbilder wie Elke Hilscher, Chemie-AG Leiterin KWS in Einbeck, und Eberhard Laubach, Gerstenzüchter der Nordsaat Saatzucht GmbH auf der Zuchtstation Gudow, gewinnen konnten. Ihnen und ihren Teams sei schon jetzt ein herzlicher Dank für ihre Mitwirkung ausgesprochen!Statusbericht zum Entwicklungsstand der Saatgutkooperativen
Von Dr. Andrea Rüdiger, Projektkoordinatorin GIZDr. Andrea Rüdiger ist studierte Sozialwissenschaftlerin und promovierte an der Universität Oxford zur Nutzung von biologischer Vielfalt und zu Saatgutsicherheit in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Äthiopien. Zudem war sie von 2013-15 als Forschungsbeauftragte für Bioversity International tätig. Seit Ende 2018 verantwortet Dr. Rüdiger die Komponente CD-Seed im Programm zur Förderung nachhaltiger Produktivität in Äthiopien der GIZ. Im Rahmen des Programms Supporting Sustainable Agricultural Production (SSAP) werden seit 2016 gezielt neun Genossenschaften in den Regionen Tigray, Amhara und Oromia dabei unterstützt, die Saatgutvermehrung als Geschäft zu professionalisieren. Kleinbauern, die bestimmte Mindestkriterien erfüllen, z. B. bezogen auf Landbesitz und Erfahrung, haben sich freiwillig in so genannten Primärkooperativen zusammengeschlossen, um gemeinschaftliche zertifiziertes Saatgut zu produzieren.
Damit kann die sehr hohe Nachfrage nach Saatgut bedient werden. Erst seit 2012 liberalisiert sich der Saatgutmarkt in Äthiopien langsam, ist aber weiterhin von staatlichen Unternehmen mit begrenzten Kapazitäten dominiert. Darüber hinaus können Kleinbauern somit ein sicheres Einkommen erlangen. Das ist für eines der Länder mit dem weltweit niedrigsten Jahreseinkommen pro Kopf von $783 (2017, World Bank) von zentraler Bedeutung.Neben Organisations- und Managementberatung, unterstützt SSAP die genossenschaftlich organisierten Kleinbauern auch mit Trainings zur Verbesserung der Produktionsmethoden und damit zur Steigerung der Erträge. Gute landwirtschaftliche Praktiken, wie die Reihensaat, die korrekte Nutzung von Dünger sowie das Jäten zum richtigen Zeitpunkt verbessern die Produktion.Im laufenden Jahr werden die Vorstände der Genossenschaften u. a. mit Trainingseinheiten befähigt, sowohl ein solides Finanzmanagement sowie eine Managementstruktur mit klaren Verantwortlichkeiten und Kontrollen aufzubauen. Mittlerweile liegen von allen Genossenschaften eigenständig überarbeitete Geschäftspläne vor.Trainingseinheit zu Reihensaat mit Ochsenpflug im Rahmen der Trainings zu guten landwirtschaftlichen Praktiken mit Vorstehern verschiedener SSAP unterstützter Kooperativen, Forschungsstation Holetta.
Nach besonders guten Verkaufspreisen in der vergangenen Saison 2018, konnten alle Genossenschaften im Vergleich zum Vorjahr hohe Gewinne erzielen und profitabel wirtschaften. 2018 vermehrten die neun Kooperativen 994 Tonnen Gersten- und Weizensaatgut. Die Menge reicht aus, um 28.400 Haushalte mit Saatgut zu versorgen.Unterstützungsbedarf besteht weiterhin dabei, die Kooperativen auf dem Weg zur Erlangung eines Zertifikates zu begleiten, das ihnen erlaubt zertifiziertes Saatgut direkt zu vermarkten. Dafür müssen bestimmte Kriterien, wie z. B. adäquate Lagermöglichkeiten sowie eine interne Qualitätskontrolle, erfüllt werden. SSAP hält dabei engen Kontakt zu den staatlichen Kontrollbehörden, um diesen Prozess effektiv begleiten zu können. Darüber hinaus hilft SSAP den Genossenschaften dabei, verlässliche Quellen für das knappe Vorstufensaatgut zu erschließen. Das Saatgut wird dann von den Kleinbauern selbst bezahlt.
Da das Mandat zur Bereitstellung von Basissaatgut momentan ausschließlich in den Händen der staatlichen, landwirtschaftlichen Forschungsinstitutionen liegt und diese nur begrenzt über Land verfügen, herrscht Jahr für Jahr Knappheit. Deshalb setzt sich SSAP mit den guten Verbindungen in die relevanten Institutionen dafür ein, dass die Kooperativen ausreichend Basissaatgut zur Vermehrung erhalten.Bis zum Ende der aktuellen Programmphase sollen alle neun Genossenschaften die offizielle Genehmigung erhalten, zertifiziertes Saatgut nicht nur vermehren, sondern es auch direkt vermarkten zu können. Aktuell erfüllt nur eine Kooperative die Kriterien, wie z. B. angemessene Lagerräume sowie eine interne Qualitätskontrolle durch entsprechend qualifiziertes Personal. Die anderen acht Genossenschaften vermarkten das Saatgut bisher durch das genossenschaftliche System, wobei der Einfluss auf die Verkaufspreise sowie die Wertschöpfung geringer ist.
Förderung für junge Wissenschaftler
Themenbereich Nachwachsende RohstoffeDas Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt Forscher-Nachwuchsgruppen im Bereich Nachwachsende Rohstoffe - Projektvorschläge können bis zum 16.09.2019 eingereicht werden.
Bericht vom R Wokshop in Addis Abeba am Ehtiopian Insitute of Agricultural Research im Feb 2019
Von Prof. Dr. Matthias Frisch, Institute of Agronomy and Plant Breeding II Justus Liebig University Giessen Das Thema des 5-tägigen Workshops war “Efficient data analyis and documentation with R”. In den vorhergegangenen Workshops wurde die statistische Auswertung von Feldversuchen besprochen und mithilfe von Daten aus dem staatlichen äthiopischen Gerstezuchtprogramm des Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) die praktische Umsetzung geübt. Die dort behandelte Auswertung von Versuchsserien bildete die Grundlage des Workshops.Ziel des diesjährigen Workshops war es, die in früheren Workshops behandelten Grundlagen so anzuwenden, dass die Teilnehmer eine vollständige Auswertung einer Versuchsserie über Jahre und Orte für mehrere Merkmale effizient mit R auswerten, sowie die Ergebnisse für die weitere Benutzung effizient zur Verfügung stellen und dokumentieren können. Alle für die praktische Züchtung notwendigen Analysen, Tabellen und Übersichten, wie sie z. B. vom Programm Plabstat erzeugt werden, sollten effizient in R umgesetzt werden, so dass die Analyse für Datensätze mit gleicher Struktur zum Großteil automatisch erfolgen kann. Anstelle von klassischen Varianzanalyseroutinen, die nur für balancierte Modelle gut funktionieren, sollten gemischte lineare Modelle verwendet werden. Diese liefern für balancierte Daten die selben Ergebnisse wie Varianzanalysen, können jedoch auch für unbalancierte Daten verwendet werden, wobei die Unbalanciertheit sowohl das Design (z. B. Gitteranlagen), als eine Unbalanciertheit bei Orten, und Wiederholungen oder auch fehlende Werte umfasst.Die Grundlage für die in diesem Workshop behandelten Themen Effizienz und Dokumentation war eine Standardanalyse eines mehrjährigen mehrortigen Feldversuchs mit Gerste. Hierzu wurde die Prozedur 'sommer' verwendet, die auch Modelle mit heteroskedastischen Fehlervarianzen in den einzelnen Umwelten verrechnen kann und zusammen mit der Prozedur 'emmeans' adjustierte Prüfgliedmittelwerte in unbalancierten, heteroskedastischen gemischten linearen Modellen liefert. Die Analyse umfasste Berechnung und Vergleich von adjustierten Prüfgliedmittelwerten, Genotyp x Umwelt und Genotyp x Merkmal Kreuztabellen, Varianzkomponentenschätzung, Berechnung von Heritabilitäten und Wiederholbarkeit, Berechnung von genetischen und phänotypischen Kovarianzen und Korrelationen, Berechnung von Optimum-Indizes mit ökonomischen Gewichten sowie grafische Darstellungen.Zu Beginn des Workshops stand die Verwendung des 'for' Befehls. Wenn in einer Analyse mehrere Merkmale eines Datensatzes mit dem selben Modell analysiert werden sollen, dann ist es eine einfache aber sehr fehleranfällige Methode, die Analyse für ein Merkmal zu erstellen, und dann die Befehle einfach mit Copy und Paste mehrmals untereinander zu kopieren. Gute Praxis ist es, die Befehle für eine Analyse nur einmal zu schreiben, und dann mit einem 'for' Befehl für alle Merkmale im Datensatz zu verwenden. Dieser Ansatz wurde ausführlich geübt, zum einen mit mehreren Merkmalen in einem Datensatz, zum anderen für eine getrennte Auswertung eines Merkmals in mehreren Umwelten.Im nächsten Schritt wurde eine saubere Dokumentation von Datenanalysen in R besprochen. Hierzu wurden verschiedene Verfahren und Strategien behandelt. Diese umfassten die Ausgabe von Code und Ergebnissen in PDF-Dateien zur Dokumentation einer Analyse sowie die Ausgabe von Analysen in Word- und Excel-Dateien zum Weiterverarbeiten. Am Ende stand eine Excel-Datei, die eine komplette Analyse für alle Merkmale eines Datensatzes, zusammen mit dem verwendeten Analysecode und den Ausgangsdaten enthält.
Kurzbericht zur Grünen Woche 2019
Phänotypisierungstechniken faszinieren Besucher auf der Grünen Woche 2019In Halle 4.2 präsentierte sich die GFPi dieses Jahr unter dem Motto »Feldphänotypisierung - Innovative Technologien für die Pflanzenzüchtung«.Vorgestellt wurde auch das vom BMEL über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderte Verbundprojekt »SENSELGO«. Ziel des Projektes ist, Triticale als ressourceneffiziente Rohstoffpflanze mittels Präzisionszüchtung zu etablieren. Mit der selbstfahrenden »BreedVision«-Plattform werden neben dem Biomasseertrag Merkmale wie u. a. auch die Fotosyntheseaktivität sowie physiologische Merkmale erfasst. Diese Daten werden mit modernen Verfahren der Genotypisierung, Genomik und Bioinformatik so kombiniert, dass eine Vorhersage der gewünschten Eigenschaften im Züchtungsprozess ermöglicht wird.Phänotypisierung zum AnfassenAls Highlight konnte am GFPi-Stand selbstständig die Biomasseerfassung durch den Sensor der BreedVision-Plattform ausgetestet werden. Dadurch hatten die Besucher die Möglichkeit ein Verständnis für die Arbeit in der Pflanzenzüchtung und -forschung zu erlangen.Ein Film zu verschiedenen selbstfahrenden Gerätschaften, die die Pflanzenzüchtung und den -anbau präziser machen, erwies sich als Anziehungspunkt, vor allem für die technikaffinen Standbesucher.Besonderer Beliebtheit erfreute sich die GFPi-Saatgutbar, an der sich die Messebesucher die Grundlage für die nächste Aussaat zapfen konnten. Zusätzlich zum Saatgut wurden die Interessenten mit Informationen zu den verschiedenen Kulturarten und der Arbeit der GFPi in der Pflanzenzüchtungsforschung versorgt.Insgesamt zieht die GFPi ein positives Fazit nach der Grünen Woche, gute Gespräche und Diskussionen über die Notwendigkeit von Forschung und Innovation in der Pflanzenzüchtung machen den Messeauftritt zu einem gelungenen Jahresauftakt.Weitere Informationen über innovative Technologien für die Pflanzenzüchtung finden Sie in unserem Flyer Feldphänotypisierung im Downloadcenter.
Aktuelle Pressemitteilung
Bioökonomie braucht Pflanzenzüchtungsforschung
GFPi auf der Grünen Woche 2019Bonn, 14.01.2019 - Die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi) wird vom 18. bis 27. Januar 2019 wieder mit einem Messestand an der Internationalen Grünen Woche in Berlin teilnehmen. Unter dem Motto »Bioökonomie beginnt mit Pflanzenzüchtung« informiert die GFPi in Halle 4.2 am Stand 302 über die Verwendungs-möglichkeiten von Kulturpflanzen und den Beitrag der Pflanzenzüchtungsforschung für eine ressourcenschonende und vielseitige Landwirtschaft.
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