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Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V.

Weizen

Weizenarten - Triticum spec.
(Weichweizen, Hartweizen, Einkorn, Emmer, Dinkel)
Weizen ist heute weltweit, in Europa und in Deutschland das flächenmäßig bedeutendste Getreide. Ursprünglich stammt Weizen aus dem vorderen Orient. Seine Urformen sind Emmer und Einkorn, die über Jahrtausende zu den heutigen Kulturformen weiterentwickelt wurden. Weizen zählt zu den Selbstbefruchtern. In den Zwitterblüten findet die Befruchtung meist statt bevor sich die Blüten entfalten. In seltenen Fällen kann es auch zu Fremdbefruchtung kommen.

Züchtungsfortschritte bei Ertrag, Qualität und Gesundheit

Heutige Weizensorten stehen für erfolgreiche Züchtung in den vergangenen 100 Jahren. Bereits 1880 erhielt Wilhelm Rimpau durch gezielte Kreuzung erste leistungsfähige Weizensorten. In jahrelangen Züchtungsprozessen konnten mit Hilfe der klassischen Linienzüchtung die Ertragsleistungen, Krankheitsresistenzen und agronomischen Eigenschaften wie Stand- und Winterfestigkeit deutlich verbessert und Erträge gesteigert werden. 2019 lag der durchschnittliche Ertrag beim Winterweizen bei 74,5 Dezitonnen pro Hektar, Sommerweizen bei 47,7 Dezitonnen pro Hektar. Auch hinsichtlich der Mahl- und Backeigenschaften konnten die Züchter große Erfolge erzielen: Brotweizen hat sich in Deutschland vom Import- zum Exportgut entwickelt. Im Jahr 2019 konnten Landwirte dank der umfangreichen züchterischen Arbeit bei den Weizenarten auf 276 verschiedene Sorten zugreifen, um standortangepasste und verarbeitungsspezifische Sorten auszuwählen. Die Anbaufläche lag 2019 bei 3.118.100 Hektar und die Erntemenge in Deutschland betrug 23,1 Mio.Tonnen. Weizen wird in unserer Klimazone als Winterweizen mit der Aussaat im Herbst und der Ernte im darauf folgenden Sommer oder als Sommerweizen mit der Aussaat im Frühjahr und der Ernte im Sommer des gleichen Jahres angebaut.

Multitalent Weizen

Weizen ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Menschheit. Auch als Futtermittel spielt Weizen weltweit eine große Rolle. Neben seinen hervorragenden Backeigenschaften wird er auch zur Herstellung von Grieß, Bier, Stärke und Weizenkeimölen sowie zur industriellen Produktion von Kleber, Papier und Kosmetika verwendet.

Gesunde Sorten sichern Erträge

Als ausgesuchte Grundlage ist die gewählte Weizensorte entscheidend für den weiteren Verlauf des Anbaus. Die Wahl gesunder Sorten, die die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen Wasser, Licht und Nährstoffe effizient nutzen, reduziert den zum Anbau nötigen Input und schont die Umwelt. Insbesondere bei schwierigen Rahmenbedingungen zahlt sich die Arbeit der Züchtung aus. Auf Grund der sich rasch ändernden Klimabedingungen sind Sorten mit einem starken Wurzelsystem, die unter trockenen, aber auch sehr nassen Bedingungen funktionieren, ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Ertragssteigerungen für weiter wachsende Weltbevölkerung

Aufgrund der weiter steigenden Weltbevölkerung und dem zunehmenden Getreideverbrauch konzentrieren die Züchter ihre Arbeit auf weitere Ertragssteigerungen. Neben herkömmlichen Züchtungsverfahren liefern moderne Methoden wie die Genomforschung und Biotechnologie viel versprechende Ansätze, auch in Zukunft weitere deutliche Ertragszuwächse zu erreichen. Die Weiterentwicklung der schon erfolgreich eingesetzten Hybridzüchtung könnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Neben Ertrag, Nährstoffeffizienz und Krankheitsresistenzen stellen Back- und Futterqualität weiterhin wichtige Züchtungsziele dar.

Deutschland ist führend

Lesen Sie hier mehr über die Züchtungserfolge bei Weizen im internationalen Vergleich.

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